Category Archives for "Yoga meets NLP"

konflikte loesen mit yoga

Konflikte lösen mit Yoga? | 15 min

Im Yoga bringen wir unsere physischen Körper in bestimmte Stellungen. Dabei ist in der Regel unvermeidlich, dass wir an unsere Grenzen stossen. Ist es nun schlau, an Grenzen heranzugehen, bis man den Schmerz spürt? Oder sollen wir lernen, den Schmerz zu ignorieren? Nein, das machen wir im Leben oft genug. Im Yoga wollen wir wieder lernen, darauf zu achten, wohin uns der Atem bringt, ohne unseren Körper  in Schmerz hineinzuführen. Wir wollen lernen, Blockaden zu erspüren und diese Konflikte aufzulösen.

Damit sind jetzt nicht die kleinen Störungen gemeint, das Kitzeln an der Nase, die Fliege, deren Summen uns stören mag, die Geräusche vor dem Fenster… Diese Störungen können wir lernen auszublenden, ohne dabei nachhaltigen Schaden davonzutragen. Mit Grenzen beachten ist gemeint, dass wir eben nicht IN den Schmerz hinein gehen. Denn dann ist es vielleicht schon zu spät – kaputte Meniski (Lotussitz), Bandscheibenschäden (Vorwärtsbeugen), Halswirbelverletzungen (Kopfstand) oder Entzündungen (gerne in der Schulter, z.b. aus der Taube) bei Yogis sprechen eine deutliche Sprache. Worauf achten wir dann also am besten, damit es nicht so weit kommt?

Der Atem und die Achtsamkeit

Achtsamkeit ist also eine sehr wichtige INNERE Haltung beim Ausüben von Asanas, Yogastellungen, wenn nicht sogar die wichtigste! Wenn Du auf den Atem achtest, bist Du tendenziell auf der sicheren Seite: Ruhig, tief und natürlich sollte Dein Atem fließen. Mit Ujjayi-Atem kannst Du das noch besser spüren. Für die richtige Technik und tiefere Anatomiekenntnisse höre auf einen gut ausgebildeten Yogalehrer/in. Dabei lernst Du Stück für Stück, Deinen Körper immer feiner und besser wahrnehmen zu können. Der Atem kann noch mehr, als dabei als „Aufpasser“ zu fungieren:

Mit dem Atem in die Stille

Es gibt im Yoga Übungen, in den man im Flow von Haltung zu Haltung fließt. Das Ganze gewinnt dann eine besondere Eleganz, eine Energie. Das ist schön. Hier ist die Rede von Asanas, den anderen Yogahaltungen. Von denen, die wir ruhig und lange halten. Die, in denen sich das unruhige Wasser Deines Geistes beruhigt, sich glättet, still wird…

Wenn eine Asana erst durch die Stille zu einer Asana, wird, was finden wir dann dort? Jeder von uns dort mag dort etwas finden, was er sonst durch möglichst viel Bewegung, Lärm, Unruhe, Aktionismus vielleicht, durch Bemühung und Bewertung, überdeckt… Wenn wir also still werden, können wir auch mehr erkennen. Ursachen und Zusammenhänge von Grenzen, inneren Konflikten und Blockaden zum Beispiel: Keine Problematik im Körper ohne eine korrespondierende Ursache auf der physischen Ebene, sagt man.

Konflikte lösen

…setzt Konflikte erkennen voraus. Was können wir dafür tun?

  1. Achtsamkeit schulen! Achtsames Hinfühlen auf der körperlichen Ebene ist die Basis, um Verspannungen und Blockaden feiner wahrnehmen zu können. Das längere Halten einer Asana führt uns zur Stille. In der Stille kann sich das Erkennen zeigen und weiter ausbreiten…
  2. Schmerzfrei halten! Das längere Halten einer Asana erfolgt selbstverständlich SCHMERZFREI! Neue Verspannungen wollen wir ja vermeiden. Nimm einfach wahr, welche Gedanken und Gefühle dabei auftauchen, sei Beobachter, und lasse alles weiterziehen.. (Vipassana)
  3. Entspannen! Nach jeder Anstrengung, nach jeder Asana. Immer dann, wenn Dein Körper auf den unterschiedlichen Ebenen nach Entspannung verlangt! Und dazwischen auch…

***

„Wenn du sprichst, wiederholst du nur,
was du bereits weißt. Aber wenn du zuhörst,
lernst du vielleicht etwas Neues.“

Dalai Lama

Pratyahara - Zurückziehen der Sinne

Pratyahara – Konzentration auf die Stille

Aus meinem Beitrag „Entspannungsübungen“ zur Challenge Sichtbarwerden von Christina Emmer stammt die Konzentrationsübung Pratyahara, das Zurückziehen der Sinne. Stress entsteht zum Beispiel, wenn wir geplagt sind von zu vielen Gedanken, Zweifeln oder Ängsten, Sorgen, die sich um Haben, Besitzen, Vergleichen drehen. Wir finden keine Ruhe, weil wir uns mit dem Außen identifizieren.

Pratyahara, das Zurückziehen der Sinne

Für solche Situationen ist die Meditations-Übung Pratyahara, das Zurückziehen der Sinne, sehr hilfreich. Du gönnst Dir damit einen Rückzug vom Stress, von den Dingen, von denen Du Dich vielleicht überfordert, überrollt fühlst, zu einem Ort der Stille, in Dir. Die Übung oder Haltung stammt aus den Schriften des Yoga Sutra von Patanjali. Dort geht es im Vers 3.5 ff um die Befreiung von der Identifikation mit den Objekten, mit Wünschen, den Samskaras.

Endlich Ruhe!

Für diese Meditation musst Du Dich nicht in ein stilles Kämmerlein mit Kerzenschein zurückziehen. Wann immer etwas an uns zieht, etwas zu viel wird, zu viele Gedanken oder Sinneswahrnehmungen da sind, ist Pratyahara die Übung, die uns wieder zentriert, nach innen führt.

So geht´s:

  • Schließe die Augen. Atme einige Male tief in den Bauch: Die Bauchdecke hebt sich beim Einatmen und senkt sich beim Ausatmen. Lasse dann den Atem natürlich fließen.
  • Richte deine Sinne nun zuerst auf das Außen. Nimm wahr, was Du vor dem inneren Auge siehst, was Du hörst, was Du riechst. Nimm das wahr, ohne es zu bewerten, sei nur Beobachter, der Wahrnehmende. Richte Deine ganze Konzentration auf die Wahrnehmung, ohne sie in laut, leise, schnell, langsam, störend etc. einzuteilen, sei ganz wertfrei. Ich höre das Motorengeräusch – ich lasse es vorüberziehen. Ich nehme Stimmen wahr – ich lasse sie plätschern.
  • Du wirst merken, dass gerade zu Beginn dieser Übungen die Konzentration sehr schnell nachlassen wird und Bewertungen sich einschleichen. Wiederhole dann die Wahrnehmung eines einzelnen Sinnesobjektes. Wenn Du konzentriert wertfrei beobachtest, wirst Du Deine Konzentration mehr und mehr auf „Innen“ verlagern.
  • Das ist der zweite Schritt: Ziehe die Aufmerksamkeit von den Objekten ab und richte sie nach Innen. Komme in Dir zur Ruhe. Dein Geist hat dabei sozusagen das Kommando, wenn Du erkennst, dass nichts da draußen so wichtig oder relevant sein kann, dich von der Stille abhalten kann… Klingt leicht, dauert ein wenig, Übung macht den „Meister“.

Praktiziere dies, wann immer nötig oder möglich, es gibt hier keine Regeln, außer der, nicht aufzugeben…


„Chaos & Verwirrung existieren nur an der Oberfläche. Tauche tief in deine Mitte ein, indem du dich von den sinnlichen Objekten zurückziehst und nach innen schaust; du wirst vollkommene innere Stille finden und höchsten Frieden genießen. Das ist Pratyahara. Nichts kann dein Gleichgewicht, deine Ruhe stören.“

Swami Sivananda

 

Was ist gefährlicher: Skorpion oder Lotussitz?

Was ist gefährlicher: Skorpion oder Lotus? | Yoga täglich 21

Tag 21. Wenn Birgit die Sivananda Medium Klasse in ihrem Studio Yogaloft, meiner aktuellen Yogaanlaufstelle in Düsseldorf, macht, ist der große Raum rappelvoll. Ich finde für meine Matte noch ein Plätzchen. Allerdings muss ich nach den ersten Runden Sonnengruss meine Mattennachbarin bitten, vorsichtiger nach hinten auszutreten, ihre langen Beine kamen schon gefährlich nahe … Heute geht es also um gefährliche Asanas…

Gefährliche Asanas?

Nachdem wir das geklärt hatten, genieße ich die Aufwärmrunde. Birgit sagt, heute üben wir den Skorpion, und mein Entdeckerherz hüpft. Für mich ist das kein gefährliches, aber ein herausforderndes Asana. Immer zwei stellen sich zusammen, bilden eine Schranke für die Beine der Dritten, die in den Unterarmstand hoch kommen darf. In meiner Dreiergruppe wird also geübt, jeder nach seiner Einschätzung. Hier ist es wichtig, auf sich selbst zu hören: Vertraue ich darauf, dass meine Arme, meine Schulter mich halten? Und vielleicht ist es noch eher die Frage: traue ich mich, den festen Boden unter den Füßen zu verzichten zugunsten dieser ungewohnten Umkehrstellung? Als NLPlerin kenne ich diese Frage und beantworte sie für mich automatisch mit einem „Was könnte schlimmstenfalls passieren?“. Eine gute Übung wäre dann hier: Umfallen üben! Purzelbäume, mit Anlauf, Judorollen, fallen üben. Umso häufiger man fällt, lernt man, wieder aufzustehen und bei jedem Mal aufstehen dürfen wir uns leise auf die Schulter klopfen… Bevor ich jetzt hier zu philosophisch werde: Eine Strategie, erfolgreich zu sein ist es einfach zu tun!

Skorpion (Vrisikasana) contra Lotussitz (Padmasana)

Nach diesem Motto fahre ich auf diesmal ganz gut: Ich steige mit den Beinen hoch, denke in letzter Sekunde noch daran, meinen Kopf in den Nacken zu legen und damit den Blick nach vorne zu richten, und stehe auf meinen Unterarmen Birgit gibt mir dann noch einen leichten Schubs, dass ich mit meinen Beinen gegen die verschränkten Arme des Teams lehnen kann. Ahhh! Dadurch entsteht der Bogen! Ich genieße winzige Sekunden in diesem Stand, und komme fast leicht herunter… Mein vierter „Skorpion“ 🙂 Naja, ok, die Richtung stimmt jedenfalls! Damit die Umkehrhaltung noch ein wenig gehalten werden kann, gehe ich noch kurz in den Kopfstand, gerade. Schön. Danke!

Diese „gefährliche“ Asana habe ich also gut überstanden! Weiter geht es also im Set, bis wir zu einer Extra-Zwischenübung (das mag ich an Fortgeschrittenen-Klassen, dass es neben dem bekannten immer mindestens einen neuen Aspekt gibt!). Ein Klotz rechts, einer links. Wir sollen uns in den kreuzbeinigen Sitz setzen, oder eben in den Lotussitz, Padmasana. Meine empfindlichen Knie, gerade ausgeheilt, fühlen sich gut aufgewärmt und schmerzfrei an. Deshalb komme ich auf die Idee, mich mal wieder in Padmasana, den Lotussitz zu setzen: Übermütig ziehe ich meine Beine übereinander – und merke recht schnell den stechenden Schmerz in beiden Knien! Also sofort wieder raus, autsch! Hochdrücken kann ich mich dann natürlich nicht mehr…

Persönliche Grenzen achten

Aus dem Kopfstand umkippen! Gefährliches Sitzen! Leben am Limit!  Dieses Yoga ist wirklich gefährlich 😉 Am meisten ärgert mich, dass gerade mein Knie Innenband (nach einem anstrengenden Lauf) wieder ausgeruht war, und ich nun wieder ein paar Tage nicht Laufen kann. Warum bin ich so dumm und mache so etwas? Ich weiß doch, dass diese Haltung den Meniskus reizen kann?

Fazit & Learning für heute

…und das kann man nicht laut genug feststellen: Es kommt nicht darauf an, schwierige Aufgaben und gefährliche Asanas unbedingt meistern zu können. Beim Yoga nicht, und auch im Leben nicht! Es kommt darauf an, dass wir darauf hören, was für uns persönlich richtig ist! Die individuelle „Pinguin-Umgebung“ zu finden, um es mit Eckart von Hirschhausen zu sagen!  Ich fühle mich beispielsweise in Skorpion, Kopfstand und Krähe sehr wohl und kann da weiter gehen, ohne meine Gelenke übermäßig zu belasten. Lotussitz oder Spagatasanas aber sind für mich zu schwierig, jedenfalls unter momentanen Bedingungen. Und dann heißt es: Nie! wirklich niemals! mit Gewalt oder mit Nachdruck nachhelfen, in die Stellung zu kommen!

Die nächsten Tage streichle ich also meine Knie, achte sehr darauf, in den Übungen und beim Sitzen nicht in Belastung zu kommen und gehe da weiter, wo ich mich am besten weiterbewegen kann 🙂 Das wünsche ich euch auch,

namaste

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga
  19. Mit Musik im Gleichgewicht – Sanfte Yogastunde mit viel Dehnung
  20. Workshop Asana Intensiv bei Swami Saradananda – Mondgruss & Himmelskuss
  21. Skorpion oder Padmasana – was ist gefährlicher? Sivananda Medium im Yogaloft
  22. Yogalehrerausbildungsabend: Yogastunde und Vortrag mit Swami Tattvarupananda
  23. Kundalini-Wochenende im Westerwald
  24. Stefans Mittelstufenstunde heute mal easy´n soft

 

Fehler - Let it be! Loslassen, immer wieder ein Thema

Fehler – Let it be | Endlich wieder Yoga 18

Tag 18. Hoffentlich war die lange Auszeit kein Fehler, denke ich mir, und, endlich wieder eine offene Stunde! Kerstin aus der Yogalehrergruppe unterrichtet heute, und sie macht das gut: Sie lässt uns nach der Anfangsentspannung etwas Neues lernen und mit einem Extra-Flow starten: Im Atemrhythmus die immer gleiche Bewegung ausgeführt, einatmen leichte Rückbeuge, ausatmen, Vorwärtsbeuge, usw. Ich bin sehr schnell drin. Also ich meine natürlich, ich führe die Übung langsam und achtsam aus. Und freue mich! Endlich wieder Yoga! Ich vergesse, was eben noch meinen Geist beschäftigte, lasse das los, mit jedem Atemzug bin ich weiter weg davon… So angenehm!

Noch leichter werde ich in den langen Entspannungsphasen zwischen den Asanas. Fast schwerelos fühle ich mich, als ich in den Kopfstand steige, bewegungslos, bin Achse zwischen Himmel und Erde. Mit Ujjayi atme ich mich durch die Mittelstufen-Reihe – bin verblüfft, dass mein Körper alles macht, was er machen soll, es nicht vergessen hat, in den Wochen, und es liebt. Sogar in der Vorwärtsbeuge fühle ich mich heute wohl! Tief, tiefer, loslassen! Ja, ich liebe das, das Loslassen, das „da sein“, das nicht-Denken…

Wie gehen wir mit Fehlern um?

So ganz entspannt und locker ist es ein bisschen leichter, nicht so streng mit sich und anderen umzugehen:) Im Alltag, als Yogaübende und als Yogalehrerin begegnen wir immer wieder Unzulänglichkeiten. Den eigenen, wenn man denn den Balken im eigenen Auge erkennt, und den vermeintlichen Defiziten anderer. Ich bin beispielsweise in diese Stunde gegangen mit der Sorge, ich könnte „alles“ verlernt haben… Wie unsinnig. Unsinnig ist das, weil es einerseits grundsätzlich nichts an einer Situation ändert, wenn wir uns Sorgen machen. Gefühle, Gedanken, Worte prägen unsere Wahrnehmung. Deshalb: Wenn ich mir sage: Das schaffst du nicht, das wird nichts etc., schaffe ich mir damit eine starke Ausgangsposition? Eher nicht. Ändere ich damit etwas am vermeintlichen Unvermögen? Nein. Im Gegenteil: Kreisen unsere Gedanken um Defizite, Fehler, Ängste, schenken wir diesen Energie, und alles, was Energie bekommt, Achtsamkeit, entwickelt leicht ein Eigenleben… Und meistens ist auch relativ unwahrscheinlich, dass unsere kritischen Befürchtungen so eintreffen…

Wie gehen wir also am besten damit um, wenn wir fürchten, zu scheitern, versagen, Fehler zu machen?

Die sehr schlaue Yogalehrerin dieser Stunde ließ uns machen. Sie spricht ihre Ansagen, Angebote an uns, was wir daraus machen, bleibt unser Geschenk an uns selbst. Ich bleibe die meiste Zeit schön in meinem „Flow“ und folge glücklich den Ansagen…. Manchmal macht man „Fehler“: In der Ansage verwechselt man schon mal rechts und links, oder die Schüler verdrehen sich im Drehsitz in die falsche Richtung. Die Yogalehrerin sieht das, lächelt aufmunternd, spricht weiter ihre Ansagen – und belässt es dabei! Beim nächsten Mal wird sie vielleicht ihre Ansagen ein wenig erweitern und präzisieren, aber um wie viel wertvoller ist die Übung mit tiefer Beschäftigung mit sich selbst, als auf den Fehler hingewiesen zu werden – Let it be!

Was wir beim Yoga lernen…

Ausnahmen sind natürlich Fehler, die zu Schmerzen oder schwerwiegenden Konsequenzen hinführen könnten. Diese dürfen wir im Yoga durch kontinuierliche Achtsamkeit bei uns selbst bemerken und zu unterscheiden lernen. In der Ausbildung zur YogalehrerIn lernen wir darüber hinaus präzise Ansagen und hinführende Korrekturen.

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga 18

 

 

korrekturen-tricks-erleuchtung

Korrekturen, Tricks und Erleuchtung | Yoga täglich 13

Geduld, die richtige Technik und Vertrauen.. sollst Du haben, wenn Du Hatha Yoga praktizierst. Die richtige Technik ermöglicht es, tief in die Asanas einzusteigen, und zwar, ohne dabei die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Daher üben wir an Tag 13 des Allyoucanyoga-Experiments in der Yogalehrer-Ausbildungsstunde wieder unterstützende Ansagen, Griffe und den Einsatz von Hilfsmitteln wie Gurten.

Unsere Schule ist auf die korrekte Ausübung der 12 Asanas der Yoga Vidya Grundreihe ausgerichtet. Beim letzten Mal hatten wir Korrekturen bis Schulterstand. Dort steigen wir wieder ein: einer führt Halasana, den Pflug, vor, demonstriert Fehler, wir lernen, wie dies korrigiert werden kann. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Fehler, besser gesagt, Lernerfahrungen, wichtig sind für uns. Wir sollen spüren, dass etwas gut oder eben nicht so gut ist für uns. Und wenn es nicht gut ist, es lernen zu korrigieren. Dabei reicht es eigentlich schon zu wissen, nein, darauf zu vertrauen, dass es immer mehrere Möglichkeiten und Wege gibt… Manche Übungen entfalten ihre Wirkung eben erst, wenn man die Technik kennt,  wenn man in Feinheiten korrigiert. Auf einmal springt dich die Erkenntnis an: So! steht man gerade und aufrecht in Schulterstand und exakt ausgerichtet im Pflug! Und das alles, weil deine Oberarme hinter dem Körper mit einem Gurt in ihre engen Grenzen gewiesen werden…

Ich mag und schätze es immer mehr, genau hinschauen zu können, eher noch, hinzuspüren: Was genau passiert da gerade bei dem Übenden? Wie atmet er, wie sind die Gelenke gestellt? Wo sitzen die Spannungen? Warum ist sein Lendenbereich gewölbt und nicht gerade? Wie können seine Schulterpartie und Nacken sich entspannen?

Besonders entspannend finde ich persönlich gerade Übungen, die das Gleichgewicht schulen: Kakasana, die Krähe, Vrikasana, der Baum, Sirsasana, der Kopfstand oder heute Sarvangasana, der volle Schulterstand mit nach oben gerichteten Armen… Einmal den Schwerpunkt gefunden steht es sich ganz federleicht 🙂

Tricks mit Yoga-Gurt

Ja, wer uns jetzt filmen oder fotografieren würde, könnte einen weiteren ketzerischen Artikel darüber schreiben, wie zweideutig Yoga und die Berührungen daherkommen… Da werden Gurte unter dem unteren Rücken geschlungen und zwischen den Beinen herausgezogen, um dann kräftigen Zug nach hinten zu leisten… Sieht komisch aus, tut unendlich wohl, weil so in der Stellung herabschauender Hund keine Last mehr auf den Schultern liegt… Oder es werden Sitzhöcker, sprich in die Luft gereckte Hinterteile, gen Decke gehoben. Natürlich ist da kein sexueller Gedanke, dafür sind wir viel zu konzentriert 🙂 (Abgesehen davon sind die sexuellen Energien auch im yogischen Sinne sehr starke Energien, die je nach Philosophie bzw. Auslegung dieser achtsam ausgelebt oder entsprechend sublimiert werden sollten. Oder beides.) Im Ernst – Berührungsängste sollte man als Yogalehrer nicht haben, wertschätzenden und achtsamen Umgang miteinander hingegen schon. Aktuell wird ja gerade wieder viel diskutiert, über Fälle von Ausnutzung und sexueller Belästigung durch Gurus/ Lehrer mittels Yoga. Findet einen Yogalehrer eures Vertrauens, vielleicht auch eine Yogalehrerin, achtet auf euer Körpergefühl in jedem Moment. Und wenn etwas zu nah oder bedrängend wird: Just say no 🙂 So, bevor das jetzt hier abdriftet… Zurück zu den hilfreichen Unterstützungen:

Einen „Kunstgriff“ erfahre ich  am eigenen Leib und nach einem Moment des tiefen Eindrucks einer recht kräftigen Dreh,- Drück und Schieb-Bewegung meines Schultergürtels, habe ich danach den ganzen Abend, und auch noch am nächsten Tag, einen unglaublich leichten, freien Nacken!

Von steinmüde bis erleuchtet

Wir beenden die Übungsreihe und praktizieren langes Pranayama in eigenem Tempo und eine ungefähr 30-minütige Meditation. Das lange unbewegliche Sitzen geht diesmal ganz gut. Danach bin ich für die Theoriestunde allerdings nicht energiegeladen, sondern steinmüde. Die verschiedenen Stadien von Samadhi, Erleuchtung, rauschen nur so an mir vorbei… Ich denke mir, es ist eh alles da, ob ich das nun weiß oder nicht, und hoffe auf einen neuen Tag mit neuer Energie, an dem ich das nachlesen werde…:)

Mich beherrschen heute zwei Grundströmungen: Zum einen finde ich es schade, dass ich mich schon in der Halbzeit meines Experiments befinde und plane, es zu erweitern – warum nicht 365 Tage Allyoucanyoga? 🙂 Auf der anderen Seite frage ich mich, ob mein Enthusiasmus, am liebsten „nur noch Yoga zu machen“, mich in meiner Entwicklung und auf meinem Weg unterstützt… Nun, das sind wohl die Prozesse, die ich wollte, die Geister, die ich rief 😉

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogastunde Mittelstufe – durch eigene täglich Praxis ersetzt
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend – durch Mittelstufe bei Yogaloft ersetzt
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg – wird nachgeholt
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg – wird nachgeholt
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

yogalehrer-ausbildung

Yogalehrer-Ausbildung | Inhalte & Insights

Warum mache ich eine Yogalehrer-Ausbildung?

Mit Yoga bin ich immer wieder in Berührung gekommen. Vollkommen überzeugt hat es mich aber erst 2010. Als Initial betrachte ich ein gesungenes Gayatri-Mantra im Rahmen einer Übung in der NLP-Ausbildung – Der Klang des Sanskrit hatte mich schon früher berührt (Einmal hatte ich mir völlig begeistert einen Film auf Sanskrit angesehen, in dem es um den heiligen Fluss Ganges ging). Mit diesem Mantraklang in mir bin ich in den Ashram nach Bad Meinberg gefahren. Yoga meets NLP sozusagen. Man hätte die Dosis auch langsam erhöhen können, aber nun war es für mich richtig, es „richtig“ zu machen. Yoga wurde zu meinem täglichen Begleiter. Und bald reifte der Wunsch, es nicht nur oft zu praktizieren, sondern auch umfassend zu lernen…

Muss man für eine Yogalehrer-Ausbildung nicht schon sehr „weit“ sein? Zum Glück ist in einer Yogalehrer-Ausbildung der Schüler ein Schüler, nicht nur auf dem Weg zum Lehrer. So etwas entwickelt sich von selbst, sagte man mir. Natürlich ist es gut, schon Erfahrung im Üben zu haben. Die Wirkung einer Übung zeigt sich dann am besten, wenn man sie erfährt. Manch einer kommt vom Ballett oder ist von Natur aus mit elastischen Bändern gesegnet, manch einer erarbeitet sich durch Disziplin seine Beweglichkeit und die Erkenntnisse, die in den Übungen verborgen sind. Und dann ist es noch mal anders für jeden 🙂

In vier Wochen zum Yogalehrer?

Ich habe mich umgehört, mit Schülern und fertigen Yogalehrern gesprochen. Nachdem ich zu Beginn die vierwöchige Ausbildung bei Yoga Vidya interessant fand, weil sie so „produktiv“ schien,  stellte ich schnell fest, dass ich sie deshalb interessant fand, weil sie schnell ein „Ergebnis“ verspricht. Wollte ich schnelle Ergebnisse? Ja, ich mag eine spürbare Entwicklung und Veränderung, aber ich kenne mich auch gut genug um der Komponente „Zeit“ auch ihre Bedeutung zu geben: Zum Beispiel in der rund dreijährigen Ausbildungszeit zum NLP-Trainer hatte ich erfahren, wie sich Erkenntnisse über einen längeren Zeitraum entwickeln, wenn man an bestimmten Aspekten arbeiten. Eine Yoga-Ausbildung sollte mir daher Zeit für Entwicklung lassen!

2jährige Yogalehrer-Ausbildung bei Yoga Vidya

Nachdem mir das klar war, suchte ich nach geeigneten Konzepten und bin wieder bei Yoga Vidya gelandet. Ich habe mein erstes Jahr der Ausbildung bei Padmakshi in Düsseldorf-Garath absolviert. Die ehemalige Leiterin des Ashrams im Westerwald versorgte mich ein Jahr lang mit fundiertem Wissen und Impulsen rund um die Lehren des yogischen Philosophiesystems. Der Hatha-Yoga-Unterricht wurde von Aruna übernommen, dem ich den Mut für den ersten Kopfstand verdanke 🙂 Ansonsten lag hier der Fokus auf Yoga für einen gesunden Rücken und Tiefenentspannung. Ganz besonders gefallen hat mir die Intensivwoche in Bad Meinberg, die echte Herausforderungen körperlicher und auch geistiger Natur schenkte. Nach einem Jahr wechselte ich für das zweite Ausbildungsjahr in das Yoga Vidya Center nach Essen. Dort kann ich neben der ausgezeichneten Ausbildung jeden Tag offene Yogastunden besuchen, was mir für meine Entwicklung gerade sehr wichtig ist. Außerdem sind dort öfters Gastlehrer für Themenworkshops, die mein Bedürfnis nach Abwechslung und Themenvielfalt befriedigen. Im Experiment allyoucanyoga – täglich Yoga lest ihr, wie es mir dabei ergeht…

Ausrichtung der Yogalehrer-Ausbildung

In Deutschland werden unterschiedliche Yogastile praktiziert. In meiner Ausbildung bei Yoga Vidya wird der recht weit verbreitete ganzheitliche Yoga nach der Tradition Swami Sivanandas gelehrt. Dieser wiederum stammt aus der Tradition Shankaracharya Dashanami. Hatha Yoga mit seinen Asanas und Pranayama sind also nur ein Teil von dem, was in der Ausbildung gelehrt wird.

Andere Yogaarten sind der präzise und mit Hilfsmitteln unterstützende Iyengar Yoga, dynamische Stile mit vielen fließenden Bewegungen wie Ashtanga Yoga, der auch als Hot Yoga bekannte Bikram Yoga oder weitere Spielarten wie Anusara, Vinyasa Flow oder Jivamukti Yoga. Alles ist Hatha Yoga, körperliche Übungen und Atemübungen, um das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist herzustellen und den Geist zu beruhigen.

Die zweijährige Ausbildung in einem Yoga Vidya Center vermittelt also Inhalte rund um das ganzheitliche Yogasystem, dem integralen Yoga nach Swami Sivananda. Swami Sivananda war der Ansicht, ein Weg alleine könne nicht der richtige sein, sondern er riet, mehrere kennen zu lernen. Daher lehrt unsere Ausbildung Theorie & Praxis-Inhalte zu diesen 6 Yogawegen:

  • Jnana Yoga, den Yoga der Erkenntnis
  • Karma Yoga, dem Yoga des selbstlosen Dienens
  • Bhakti Yoga, dem Weg der Liebe und Hingabe zu Gott, den Menschen und der gesamten Schöpfung
  • Raja Yoga, dem Yoga der Geistesbeherrschung
  • Hatha Yoga, dem körperlichen Yogaweg, bestehend aus Asanas, Pranayama, Ernährung, Savasana, Meditation und positivem Denken
  • Kundalini Yoga, dem Yoga der Energie

Inhalte der Yogalehrer-Ausbildung

Es geht tief hinein in philosophische Fragen der menschlichen Existenz: Das Pancha Kosha-Modell, Antakarana, der achtgliedrige Yoga-Pfad, Konzepte, Grundsätze und Richtlinien auf dem Weg zu Samadhi, der Erleuchtung, beziehungsweise den unterschiedlichen Zuständen von Samahdi.

Es gibt Vorträge über die Anatomie des Menschen, über die richtige Atmung, das Energiesystem, das Kundalini-Yoga zugrunde liegt,  Ausflüge in die indische Mythologie und alte, uralte oder neuere Geschichten über die Initiatoren, Geschichtenschreiber, Götter, Halbgötter und andere Akteure.

Auch die richtige Aussprache in der Ur-Sprache Sanskrit wird geübt. Die alten Schriften, Mantras, Sutras sind in Sanskrit geschrieben. Auswendiglernen der Mantras, Shlokas (Strophen) und Kirtans (Gesänge) zu einer bestimmten Melodie sind daher ebenfalls Bestandteil der Ausbildung.

Es werden Grundlagen der Asana-Grundreihe gelehrt. Die Grundreihe der ursprünglichen Rishikesh-Reihe besteht aus 12 Hauptasanas zu Tiefenentspannung, Vorbeugen, Rückbeugen, Umkehrhaltungen, Drehhaltungen und Gleichgewichtsübungen. Die Reihe wird regelmäßig praktiziert und aus Sicht des Lehrer und des Schülers erörtert. Der immer gleiche Ablauf fördert die Identifizierung mit den Wirkungen der Asanas. Langweilig wird es trotzdem nicht – Variationen gibt es so viele wie Sand am Meer… Wir lernen die körperlichen, psychischen und energetischen Wirkungen sowie Einschränkungen der Haltungen kennen und ansagen. Neben Vorträgen zum Unterrichtsverständnis und Ethik eines Yogalehrers geht es um das gegenseitige Unterrichten – „Ein Gramm Praxis zählt mehr als eine Tonne Theorie“, Swami Sivananda.

Persönliches Fazit nach einem Jahr Yogalehrer-Ausbildung

Es war eine gute Entscheidung, die 2jährige Yogalehrer-Ausbildung zu beginnen! Es war gut, sie zu dem Zeitpunkt zu beginnen, und es fühlt sich sehr richtig an, sie bei Yoga Vidya in Essen zu führen. Täglich Yoga, Meditation & Pranayama – schaffe ich vielleicht nicht immer. Aber ich bemühe mich kontinuierlich  und schaffe es, es mehr und mehr zu integrieren: Laufen ist mein Pranayama, meine Beziehungen sind Yoga und in mir ist Meditation 🙂

[ॐ] असतो मा सद्गमय |
तमसो मा ज्योतिर्गमय |
मृत्योर् र्मामृतं गमयेति |

*Führe uns vom Nicht-Existenten zum Wahrhaftigen, von der Dunkelheit leid schaffender Verhaftungen zur direkten Erkenntnis, von der Identifikation mit dem Vergänglichen zur Erfahrung des Ewigen.

 

 

Partnerarbeit-Bodywork-Partneryoga

Grenzen erfahren – Workshop Bodywork | Yoga täglich 5

5. Tag Der erste Workshop mit Mahadev. Der Raum ist gut gefüllt mit willigen Yogaschülern. Ankommen. Loslassen, was uns den Tag über belastet hat. Aufwärmen, so unser erfahrener Lehrer, ist sehr wichtig bei dem, was uns heute erwartet. Wir werden mit Grenzen spielen, diese angehen, vielleicht, überschreiten. Damit der Körper eine Ahnung davon bekommt, was ihn erwartet, wärmen wir uns mit dem Sonnengruss auf. Einatmen, ausatmen… nach einigen Runden sind wir warm.

Aufwärmen vor Bodywork

Pustekuchen. Jetzt geht es erst richtig los: Gedrehtes Dreieck aufbauen eins, Hände auf den Boden, eine Hand reckt sich zu Decke, und halten… Hand wieder absetzen, auf der anderen Seiten des Fußes, der andere Arm streckt sich nach oben. Brustwirbelsäule dreht sich, reckt sich nach oben, Blick folgt. Wieder zurück, Krieger eins, halten, es wird warm, halten, wärmer, Hände zum Anjali Mudra vor die Brust und Öffnung nach oben… Halten… Zurück, in die entgegengesetzte Richtung drehen, Achsel vor das Knie bringen, Drehung der gesamten Wirbelsäule, genug gedreht? Nein, Arme unter dem Oberschenkel nach hinten winden und hinter dem Rücken verschränken, Gomukhasana, Brustwirbel und Blick drehen sich nach oben auf… Man hört Menschen schwer atmen und auf Matten fallen… Ergeben folge ich dem Rhythmus der Ansagen, bemüht, meinem Atem zu folgen und diesen ruhig und tief zu halten. Mahadev grinst und sagt, wir wärmen uns nur auf, gleich ginge es los mit der eigentlichen Stunde… Nach einer Stunde Aufwärmen entlässt er uns aus der Aufwärmphase. Unsere Körper haben den Raum und sich selbst gut erwärmt, und das war das Ziel!

Rapport geht vor

Bodywork beginnt mit Vertrauensübungen, sich einem Partner anzuvertrauen, fallen zu lassen mit dem Gefühl, aufgefangen zu werden… Dafür ist es hilfreich, dass sich Partner zusammen finden, die ungefähr gleich gross und gleich kräftig sind… Zusammen zu arbeiten ist aber in erster Linie eine Frage des Rapports, des aufeinander Achtens und miteinander Schwingens. Das fällt dem einen leichter, dem anderen weniger leicht, und das Ergebnis sieht man in der ersten Übung: Wer seinem Partner vertraut, kommt in den Handstand. Ängste und Grenzen sind es, die uns zurückhalten. Und so ist es zu überprüfen: Worauf basiert meine Angst? Was könnte schlimmstenfalls passieren? Welche Widerstände zeigen sich? Worin bestehen diese und was könnte gut daran sein, diese zu überwinden oder auch, sie beizubehalten! Für die gemeinsame Arbeit gilt: Wie schaffe ich es, meinem Partner das Gefühl zu vermitteln, dass ich ihn halten werde, ihn in seinem Tempo fest und leicht zu unterstützen, damit er sich fallen lassen, sich anvertrauen kann?

Mit jedem Atemzug ein Stück tiefer…

Wir machen Übungen, die auf den ersten Blick kompliziert aussehen und das Gefühl vermitteln: Oh nein, das sieht schwierig aus! Ohne die Ansagen unseres Lehrers hätte ich niemals gewagt, an meiner Partnerin so zu ziehen und zu drücken. Die oberste Ansage dabei ist: auf den Atem achten, und zwar hier auf den des Partners, der in die Übung gebracht wird. Der Übende selbst ist so passiv wie möglich. Atemzug um Atemzug merke ich selbst in einer Übung, dass es gut tut, weich zu werden, wie die Muskeln und Bänder sich dehnen, wie Bewegungen möglich sind, die alleine (noch) nicht gehen… Weiterer Vorteil für uns auf dem Yogaweg: Dem Körper wird damit eine message mitgegeben, Du kannst Dich so bewegen, an die er sich beim nächsten Mal möglicherweise erinnert 🙂 Gut, vielleicht muss man es noch ein paar Mal wiederholen, bis sich mein Körper daran erinnert, dass meine Ellbogen sich bei hinter dem Kopf verschränkten Händen wie Flügel nach hinten öffnen können…

Wie beim Laufen gibt es diesen Punkt, an dem sich der Geist weigern will, an dem man am liebsten stehen bleiben will, Stop rufen möchte, aufgeben, aussteigen will… Mit Ruhe, Atmen, Kenntnis der richtigen Bewegung und einer guten Unterstützung geht es dann doch weiter, vielleicht sogar weiter, als man gedacht hätte! Auch ohne externe Unterstützung kann das funktionieren, indem man auf sich hört, lernt, zu unterscheiden, wer und was in mir sagt da was, und sich dabei selbst ein guter Berater zu sein. Und wenn es nicht heute klappt, so weit zu kommen, wie man sich vorgenommen hatte, geht es vielleicht beim nächsten Mal.

Ich nehme aus diesem Workshop mit, dass Vertrauen, Rapport, eine, wenn nicht die Wichtigste Grundlage im Miteinander ist, vorausgesetzt natürlich, man will miteinander „arbeiten“. Dass es mit Unterstützung und der richtigen Einstellung dann doch ein Stück weiter geht! Dass manche Übungen und Bewegungen durch Unterstützung gut möglich sind, und dass es Spass macht, miteinander zu üben. Für die nächsten zwei, drei Tage gibt es die Empfehlung, nicht so stark Vor- und Rückbeugen zu üben, da sich die Muskeln, Sehnen und Bänder ein wenig erholen sollten, und das sollte ich befolgen, es ist gut zu spüren…

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage
Kopfüber in den Skorpion

Kopfüber in den Skorpion | Yoga täglich 3

3. Tag Ich bin zwar abends gut eingeschlafen, aber in der Nacht mehrmals aufgewacht. Fühle mich ein wenig getrieben… Mein Körper und Geist scheinen damit beschäftigt, die hohe Yoga-Dosis zu verarbeiten. Auch am Morgen ist mir die ganze Zeit danach, mich zu dehnen… Nun sitze ich am Schreibtisch und werde diesem Gefühl erst abends wieder nachgeben können – Heute gibt es eine Yogaeinheit mit dem Gastlehrer Mahadev.

Kopfüber in den Skorpion – Yogastunde bei Mahadev

Mahadevs Stunde ist eine Standard-Mittelstufenstunde. Was macht sie besonders? Als erstes fällt mir die Stimme und dadurch seine starke Präsenz auf. Mit dieser Stimme trägt uns Mahadev durch eine Anfangsentspannung und danach durch die ganze Stunde. Seine klaren Anweisungen werden durch kleine Zusatzinformationen zu den geistigen Wirkungen in den Asanas bereichert.

Noch bereichernder empfinde ich die Berührungen, die helfen, noch intensiver in die Asanas zu kommen. Ganz sicher und ganz gezielt legt er seine Hand an den linken Beckenknochen und weist mit der anderen Hand dem Körper durch leichten Druck den Weg zu Dehnung.  Der Rücken bekommt in der Kindeshaltung nicht nur einen festen Impuls im Lendenwirbelbereich, sondern erhält maximale Dehnung durch den diagonalen Impuls! Einmal rechts, einmal links und einmal in der Länge… In diesen Momenten entscheide ich, auch den Bodywork-Workshop, Partner-Yoga, mitzumachen, bei dem man durch genau solche gezielten Unterstützungen noch leichter und tiefer in die Übungen gelangen soll!

Meinem Ego gefällt in dieser Stunde besonders, dass ich zum ersten Mal in den Skorpion gekommen bin, oder zumindest doch in den Unterarmstand und damit sehr nahe. Es war eine Energie im Raum, die mich es einfach hat „tun“ lassen: Ich habe nicht nachgedacht, ob es misslingen könnte, Arme in die Stellung gebracht, Körper und Beine hochgezogen, danke für die liebe Assistenz, der ich mich im Stand einfach anvertraut habe. Meine Arme und Schultern haben mich gut getragen, mein Blick ging ordnungsgemäß nach vorne. Unbewusste Kompetenz oder Ressourcenmanagement🙂 Beim nächsten Mal werde ich mal an dem schönen Bogen arbeiten…

Danke für Flow und Skorpion! ich freue mich schon auf die Workshops!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

Loslassen und ein Jahresrückblick von Shiva - rein fiktiv :)

Loslassen | Jahresrückblick mit Shiva

So könnte er sein, Shivas Rückblick auf das Jahr 2015. Habe den starken, gütigen Gott der Zerstörung, Mahadeva, wie er auch genannt wird, heute morgen getroffen. Ich war erfreut, ihn zu sehen und wollte erstmal sein verfilztes wildes Haar anfassen. Er aber beugte sich nur kurz zu mir und flüsterte mir ins Ohr: „Das Wesen der Erkenntnis ist die Zerstörung falscher Vorstellungen.“ 

Dann verschwand er wieder. Hätte er noch Zeit für einen Yogi-Tee gehabt, hätte er vielleicht etwas aus seinem Jahr erzählen können. Das könnte dann so geklungen haben:

Oh, ich war dieses Jahr sehr erfolgreich! Ich konnte Vieles zerstören, was neuen Dingen im Weg stand, und viele Situationen anbieten, die unendlichen Reichtum schenken könnten. Außerdem habe ich mich häufiger als sonst mit ein paar Jungs getroffen und wir haben Musik gemacht und gesungen. Und ich habe wunderbare Tänze getanzt, mit meiner Liebsten. Sie ist eine Bergfrau, und wir haben einige wunderbare Momente in der Unendlichkeit verbracht. Der Blick von ganz oben, auf Kailash und die gegenüberliegenden Berge, in die Weite, ist etwas, was ich wieder besonders genossen habe, dieses Jahr. Dafür musste ich mich sogar ein wenig anstrengen, denn so weit nach oben in die Stille zu kommen, wo der Geist frei sein kann, kostet auch mich Mühe. Bin ja nicht mehr der Jüngste.

Er hätte dann noch etwas davon gemurmelt, dass Materie zerstört werden müsse. Weil es keine Materie gebe. So genau hätte ich es nicht verstehen können. Shiva war ja schon immer ein Geheimniskrämer. Er hätte sich dann seine schon sehr zerschlissenen Notizen geschnappt und hätte mir daraus vorgelesen:

Gedanken über Loslassen und Liebe, Freiheit und Erkenntnis: Die Dinge los zu lassen, die zuvor beschwerend wirken, ist sehr angenehm. Mit jeder Entspannung, in der Du beim Einatmen Energie aufnimmst und beim Ausatmen alles, was Du nicht mehr brauchst, in den Boden loslässt, wirst Du ein Stück leichter. Doch so einfach ist es nicht: Loslassen, sich den Dingen mit mehr Gleichmut zu stellen, bedeutet auch, die Dinge loszulassen, die Dir wichtig sind. Kinder werden zu jungen Erwachsenen, die losgelassen werden müssen. Menschen, die ganz nah waren, vielleicht energieraubend nah – loslassen! Gegenstände, viel zu viele Gegenstände,  die durch ihre Anzahl allein zu bedrängend sind. Gegenstände, an denen Geschichte hängt, und Geschichten, Dinge, die schwer von Gedanken sind, aus alten Zeiten stammen – loslassen. „Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden. Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt.“ Die Liebe selbst, die man am liebsten ganz fest halten möchte, damit sie nicht wegfliegt – loslassen. Menschen, die uns ein Stück des Weges begleiten, die Erkenntnis und Dankbarkeit schenken – loslassen. „Erst durch die Balance aus Beharrlichkeit (Abhyasa) und Gelassenheit (Vairagya) wird der Zustand des Yoga erreicht (Patanjali, I, 12-16)“.

Wenn Shiva heute morgen geblieben wäre, hätte ich ihn dann auch noch gefragt: Warum, Shiva, müssen wir uns da erst durchkämpfen? Sind die Dinge dann wertvoller, wenn sie, wie Weihnachtsgeschenke, erst ausgepackt werden müssen? Shiva hätte mich wahrscheinlich lange und bedeutsam angesehen und hätte dann breit gegrinst.

Weil eure falschen Vorstellungen und Erwartungen an das Außen einfach zu köstlich sind! Es macht Spaß, sie zu zerstören! Ihr braucht so lange zu entdecken, dass alles da ist, ihr seid mit euch selbst beschäftigt! 

Hier hätte er sicherlich wild blickend mit seinem Dreizack aufgestampft: Ihr verbringt Jahre, Leben, Generationen damit, gegen Wände zu rennen, falsche Kämpfe zu führen, vergebliche Suchen anzugehen. Ihr mit eurem ungeheuren Ego, wie sollt ihr so auch auf eurer Suche weiterkommen? Ihr sucht an den falschen Orten! Darüber hinaus – wo kämen wir denn hin, wenn alle den Blick auf das Wesentliche hätten? Wenn es nichts Vergängliches mehr gäbe, hätte ich ja nichts mehr zu zerstören! Ich hätte keine Zeit für meine Tänzchen, meine Trommeln und all die wunderbaren Geschichten! Und so viel Platz ist hier im Kosmos auch nicht! So, jetzt kann ich leider nicht länger bleiben, Kali regt sich wieder fürchterlich auf, ich denke, sie hat etwas gegen diese Inkonsequenz und Blindheit, mit der die Menschen dieses Jahr wieder mit der Welt umgegangen sind, und hat schon wieder die Dämonen um sich herum… Ich werde ihr helfen gehen.

Okay, verstanden, vielen Dank, hätte ich dann gesagt, lieber Shiva, für deinen kleinen Rückblick und den Einblick in Deine Sichtweise der Dinge. Und verbindlichste Grüße an Kali (ich verbeuge mich schnell, bei Kali muss man vorsichtig sein). Obwohl ich ihn gerne noch viele andere Dinge gefragt hätte…

Falls es Dich anregt, Dich daran zu erinnern, was Du selbst dieses Jahr mit oder ohne Hilfe von Shiva zerstört hast, um Neues entstehen zu lassen, Dich von Dingen oder Menschen, unpassend gewordenen Überzeugungen oder falschen Vorstellungen getrennt hast, losgelassen hast, schön. Denn auf dem Weg nach Freiheit, oder Befreiung, oder Erleuchtung, wonach wir auch immer suchen, ist Loslassen sicher etwas ganz, ganz Wichtiges.

Wie Loslassen noch besser gelingen kann (am Beispiel Ärger):

1. Wenn Du wütend bist, sei wütend. Jedenfalls kurz.

2. Trete dann zurück und spüre, was genau das für ein Gefühl ist, was Dich wütend hat werden lassen. Frage Dich, was genau Du Dir selbst empfehlen möchtest, was Du lernen kannst, und was Du besser machen kannst. Finde mindestens drei Alternativen, mit denen Du reagieren und agieren könntest.

3. Betrachte Deine Gefühle und die Situation aus der Distanz, als Beobachter, ganz pragmatisch: Will this matter in 5 years? Ist es wirklich so dramatisch?

4. Übe Entspannung, Yoga, Bewegung, setze Dich täglich hin zum Meditieren, suche Dir etwas, was Dich weiterbringt in Sachen Loslassen. Sage es Dir, fühle es in Dir, wie Du loslässt, wiederhole es – übe es … und

5. Sei Dir des Status Quo bewusst und richte den Fokus auf das, was Du hast

Was passiert, wenn wir loslassen? Spüre die Freiheit, die Leichtigkeit, die sich ergibt, denn Loslassen ist Liebe und Liebe ist Loslassen.

In diesem Sinne

om namah shivaya & frohe Weihnachten

+++

अभ्यासवैराग्याभ्यां तन्निरोधः

abhyāsa-vairāgya-ābhyāṁ tan-nirodhaḥ

„In der Balance aus Beharrlichkeit und Gelassenheit wird der Zustand des Yoga erreicht.“

Entscheidungen treffen

Entscheidungen treffen | take your time

Ich habe mich entschieden. Manchmal weiß man es einfach, welche Entscheidung richtig ist. Wie fällt man eigentlich die richtigen Entscheidungen? Traust Du Deinem Bauchgefühl oder wägst Du mehr die harten Fakten ab? Hier gibt es ein paar Tipps, die „wirklich richtigen“ Entscheidungen zu fällen.

Warum muss ich mich entscheiden?

Ich stelle diese Frage einfach mal zu Beginn. Weil es eine ganz entscheidende Frage ist: In Situationen, in denen wir etwas beklagen, in denen wir Missstände aufdecken, wo Veränderungen unbedingt her müssen – Müssen sie wirklich? Möchte ich etwas verändern?

Es kann höchst interessant sein, für sich selbst zu erforschen, was da wirklich passiert. Was genau stört mich an der Situation? Warum stört mich das? Woran hindert es mich? Was wäre, wenn der Störfaktor nicht mehr bestünde? Hilft es mir womöglich auch bei etwas? Was tut es für mich? Was bringt es mir, die Situation als solche zu beklagen? Und was habe ich mit dieser Situation zu tun, was habe ich dazu beigetragen? Kann ich vielleicht sogar direkt etwas ändern?

Dann folgt die Frage: Bin ich bereit, etwas zu verändern? Veränderungen sind nie „umsonst“ – Man muss immer etwas aufgeben, um etwas anderes zu bekommen. Manchmal reicht es auch schon aus zu erkennen, dass man ausprobieren möchte, wie es sich mit der geänderten Situation leben ließe…

Die beiden wichtigsten Fragen…

Bei alldem bleibt die Konzentration darauf, was ich überhaupt verändern kann! Kann ich den nervigen Kollegen dazu bringen, mit dem Nerven aufzuhören? Kann ich den Regen abstellen, mir auf einmal mehr Gehalt verpassen, kann ich mit den Fingern schnippen und Dinge und Menschen verändern? Natürlich nicht. Aber was wir können, ist uns diese beiden Fragen zu stellen:

Wie genau soll es denn für mich aussehen?

Was genau kann ich dafür tun?

Bei beiden Fragen liegt der Fokus auf den Möglichkeiten – und siehe da, es werden sich Möglichkeiten auftun – probier es aus 🙂 Im Durchspielen lohnt es sich, sich immer wieder diese Fragen zu stellen (im NLP sagt man upchunken), also die Ergebnisse hinterfragen, bis sie einen echten Aha-Effekt bewirken :). Das Fragespiel wiederholen, bis Du ein zufriedenstellendes Ergebnis hast, das sich umsetzen lässt…

Reise in die mögliche Zukunft

Kleine Reise in die Zukunft gewünscht? Wenn Du Dir wünscht, die Situation erst einmal kennen zu lernen, wie es wäre, wenn Du Dich so oder so entscheiden würdest, schaffe sie Dir, die Ideal-Situation, und lasse Dich mal vollkommen darauf ein: Nimm Deine Umgebung wahr, nimm wahr was Du da siehst und hörst, was du fühlst, wie sich das anfühlt… Nimm Dich in der Situation wahr… Wenn Du Dich dann komplett eingerichtet hast, in der fiktiven Zukunftssituation, stelle für Dich fest, wie Du nun anders handeln kannst. Was für Dich jetzt wichtig ist, wovon Du überzeugt bist. Schließlich, wer Du bist, in dieser Situation… mit all dem was dazu gehört, wo Du zugehörst, mit Deinen Werten, Deinen Überzeugungen, Deinen Fähigkeiten, in Deinem sozialen Gefüge.

Bewusst entscheiden – drei Möglichkeiten

…zu haben ist besser, als nur eine Möglichkeit, oder? Denn nur bei mindestens drei Möglichkeiten hast Du die Wahl. Zwei Möglichkeiten sind zu starr, der Druck für „entweder,…  oder“ zu groß. Schaffe Dir mindestens drei denkbare Möglichkeiten. Wofür Du Dich entscheidest, ist letztlich vielleicht sogar gar nicht so wichtig. Wichtig ist, DASS Du Dich entscheidest. Bewusst die Verantwortung zu übernehmen. Bei wiederkehrenden Situationen kann man auch noch darüber nachdenken, was es an Erkenntnissen schenkt, sich für die eine – oder die andere – Option zu entscheiden: Was kann ich daraus für das nächste Mal lernen?

Hilfen zur Entscheidung

Zurück zur Frage am Anfang: wann ist eine Entscheidung die „wirklich richtige“? Gibt es das, etwas, was für alle Situationen das Richtige ist? Oder ist es nicht so, dass viele Gegebenheiten und Fähigkeiten für bestimmte Situationen passen und für einige nicht. Manchmal muss man sich vielleicht anpassen, flexibel verhalten, manchmal aufrecht und erhobenen Hauptes sein „Ding“ machen…

Was wir besser vermeiden sollten:

  • Entscheidungen aus Angst fällen – jedenfalls so lange es sich nicht um lebensrettende Instinkte handelt
  • Entscheidungen unter Zeitdruck tätigen – take your time
  • Entscheidungen für andere oder unter Einfluss anderer treffen

Meditation und eine Asana für das Wesentliche

Eine Möglichkeit, richtig von falsch, angemessen von unpassend, zu unterscheiden und somit intelligente Entscheidungen zu treffen ist, diese in der Meditation zu suchen. In der Zurückgezogenheit, Deiner eigenen Ruhe, treten Störfaktoren wie Emotionen oder Beeinträchtigungen in den Hintergrund und das Wesentliche in den Vordergrund.

Kreativität, Flexibilität und Beweglichkeit wünschen wir uns bei der Suche nach Wahlmöglichkeiten. Schön passend finde ich die Übung Drehsitz, Ardha Matsyendrasana. Mit dieser Asana unterstützt Du gleichzeitig die Beweglichkeit von Körper und Geist und die aufrechte Haltung Deiner Körpermitte und des Rückens: Als einfache Variante des Drehsitzes setze Dich in den Fersensitz. Richte Deinen Rücken gerade auf. Schlinge Deine Arme einmal um Deinen Körper, beginne mit der Drehung nach rechts: Dein linker Arm liegt angewinkelt auf der rechten Hüfte, Dein rechter Arm liegt angewinkelt hinter dem Rücken. Deine Mitte ist fest, dein Becken leicht aufgerichtet, um ein Holkreuz zu vermeiden. Richte Dich einatmend noch ein Stück weit auf und drehe Dich ausatmend nach rechts hinten. Der Blick darf der Richtung folgen, aber schön locker und entspannt, um Nackenverkrampfungen vorzubeugen. Halte diese Stellung ca. 5 Atemzüge und löse sie einatmend auf. Du kannst ausatmend eine leichte Gegenbewegung machen, wenn Dir das gut tut. Wechsel dann die Seite. Nach rechts drehend aktivierst Du Dich mit der Energie der Sonne. Bei der Drehung nach links gleichst Du mit der kühlenden Kraft des Mondes aus. Der Drehsitz löst Verspannungen im Rücken und harmonisiert – Eine gute Voraussetzung, in seiner Mitte zu sein und Entscheidungen zu treffen.

Noch mehr Entscheidungshilfen:

  • Was könnte passieren, wenn Du Dich „falsch“ entscheidest? Wie würdest Du dann damit umgehen?
  • Wie würde es weitergehen in Deinem Leben, wenn Du Dich jetzt nicht entscheiden würdest, wenn die Dinge sich nicht verändern würden, wenn es so weiter liefe, wie gerade?
  • Gerade keine Idee, wie es anders sein könnte? Schon mal Kreativitätstechniken ausprobiert? Hier sind einige vorgestellt – Kreativitätstechniken gibt es wie Sand am Meer 😉
  • Eine vage Vorstellung, aber noch nichts Konkretes? Walt Disney hat Zeit seines Lebens Ideen ohne Ende produziert… und für das Feintuning komplexer „spinnerter“ Ideen sogar ein eigenes Modell entwickelt: Das Walt-Disney-Modell hilft nicht nur, schwierige Situationen zu meistern, sondern auch, ganz konkrete Pläne zu schmieden und sie bis zur Umsetzung zu begleiten.
  • Zu verträumt das Ganze? Für die „Kopfmenschen“ unter uns: Erstelle eine SWOT-Analyse. Damit stellst Du Chancen und Risiken jeder Möglichkeit gegenüber – Informationen sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage
  • Würfel entscheiden lassen (Im Internet gibt es auch kleine Programme, die Dir die schwierige Entscheidung abnehmen wie zb Digitale Entscheidungswürfel). Wichtig ist, sich ganz darauf einzulassen und die Entscheidung zu akzeptieren;) (ohne Gewähr! 🙂 und nur dann ratsam, wenn es eigentlich egal ist, wofür Du Dich entscheidest. Wann genau ist das nochmal so…? 😉

Manchen hilft es, die gefällten Entscheidungen zu verbreiten, unter Freunden, oder sogar online, um sich selbst einen „Ankerpunkt“, eine Erinnerung zu schaffen. Letztlich bleibt die Entscheidung bei Dir… 🙂

 

Yoga meets NLP - Mehr Energie im Alltag

Yoga meets NLP – Energie-Workshop 4h

Neue Termine in 2016

Erlerne in einem 4-stündigen Workshop einfach anwendbare Übungen aus Yoga & NLP für mehr Energie & Tatkraft in alltäglichen Situationen!

Mehr Energie im Alltag in nur 4 Stunden?

Die Techniken aus Yoga & NLP sind leicht erlernbar und für jeden sofort anwendbar.

Eine Minute Übung ist besser als gar nicht zu praktizieren. Genauso gibt es schnell wirksame Techniken, die in angespannten Zeiten für Entspannung sorgen oder sofort Energie liefern. Zugegeben: Yoga lässt sich natürlich nicht in 4 Stunden lernen 🙂 Die Wirksamkeit der Techniken und der Besinnung auf sich selbst ist jedoch schon bei den ersten Anwendungen gut spürbar. Die positive Wirkung nimmt bei zunehmender Trainingshäufigkeit zu und unterstützt den Energieausgleich.

Diese Workshopreihe orientiert sich an der Frage- oder Problemstellung der Teilnehmer und ist sowohl für Dich geeignet, wenn Du von NLP und/ oder Yoga noch wenige gehört hast, wie auch für fortgeschrittene Yoga-Praktizierende.

Inhalte „Mehr Energie im Alltag“

Schwerpunkte werden diese Themen sein:

  • Spüren und denken – Wie uns der Kopf davon abhält zu entspannen – und wie Du das Denken austrickst
  • Ressourcen finden und für schwierige Situationen verfügbar machen
  • Leben ist Energie und Energie geht nicht verloren: So schützt du dich vor Energie“räubern“

Dazu bedienen wir uns Techniken aus dem Hatha-, Raja und Kundalini-Yoga: Körperübungen, Atemtechniken, Ernährung und positives Denken. Aus dem NLP stammen Übungen, die mit Perspektivwechsel spielen, unsere Stärken spürbar und über „Anker“ leicht verfügbar werden. Abgerundet wird der Workshop mit Entspannungstechniken aus Yoga und PMR nach Jacobsen.

Termine & Themen – Yoga meets NLP | Mehr Energie im Alltag

4 Termine für 2016 in Planung – Tragt euch als Newsletter-Abonnent ein, um direkt informiert zu werden oder schreibt mir, sobald Termin und Orte feststehen. Zu Verfügung stehen schöne Rückzugsorte in Düsseldorf, Heidelberg und ein besonderes Highlight in Artá, Mallorca. Bei Interesse an persönlichem Coaching finden wir auch eine Möglichkeit! Schreib mir einfach eine eMail

 

 Uhrzeit & Ort – TBA

Yogaräume: Der Lebensraum Langenfeld ist modern und voll ausgestattet mit Yogamatten, Kissen und Decken.

Yogaraum Langenfeld

Andere stimmungsvolle Räume sind zum Beispiel das Schloss Elbroich, Am Falder 4, 40589 Düsseldorf – Wunderschöne Atmosphäre in einem alten Düsseldorfer Wasserschloss, romantisch & ruhig im Park gelegen.

Schloss Elbroich - Yogaraum Foto 2 Foto 4

Kosten und Anmeldung

Der 4-stündige Basic-Workshop inklusive Snacks und Wasser / Tee kostet ab 69 €, ermäßigt 49 € (Ermäßigung unter bestimmten Voraussetzung auf Anfrage), genau Angaben nach Terminankündigung.

Sobald der nächste Termin feststeht, findest Du das Event auch auf XING und facebook, ich freue mich auf Dich!

„Ein Gramm Praxis ist mehr wert als eine Tonne Theorie.“
Swami Sivananda

 

 

Meditation mir einer Eigenschaft für Kraft und Gedankenruhe

Eigenschaftsmeditation für Kraft & Gedankenruhe | 15 Min

Meditation, das in der Stille sitzen, verhilft uns zu innerer Ruhe, Entspannung, neuer Energie und Inspiration. Sie ist auch eine Übung für Bewusstseinsentwicklung. Was soll das heißen? Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Oft fühlt man sich den ganzen Tag „unter Strom“ – was Stress bedeutet. Stress führt auf Dauer zu Widerständen von Körper und Psyche. Gönne Dir Momente der Ruhe, in denen Du Kraft schöpfen kannst für Deinen Tag. Mit Stille und einer meditativen Haltung kannst Du Dir auch die Zeit geben, über Sinn und Bedeutung Deiner Handlungen und Deines Lebens mehr Klarheit zu gewinnen.

Meditationstechnik für Anfänger

Es gibt verschiedenen Techniken, den Geist zur Ruhe zu bringen. Eine davon ist die Eigenschaftsmeditation. Einige Grundlagen haben die meisten Meditationstechniken gemeinsam, zum Beispiel die Sitzhaltung:

1. Die Sitzhaltung beim Meditieren

Die meisten Meditationstechniken beginnen mit einer bestimmten Sitzhaltung: Du sitzt mit aufgerichteter Wirbelsäule, der Kopf in Verlängerung des Nackens. Das Kinn ist ein wenig zur Brust gezogen. Deine Sitzhaltung sollte so bequem sein, dass Du ohne Dich zu bewegen, die nächsten 15 Minuten bewegungslos sitzen kannst. Du kannst also auf einem Stuhl sitzen, nicht angelehnt, Rücken gerade, Beine im rechten Winkel aufgestellt. Für gewöhnlich sitzt man allerdings auf dem Boden. Dabei kannst Du Dich mit gekreuzten Beinen auf ein Kissen setzen. Achte darauf, dass das Kissen nur soweit genutzt wird, dass es Deinen entspannten Kreuzbein- oder Schneidersitz erleichtert und Du ein wenig mit dem Becken nach vorne kippen kannst. Das ermöglicht, die Knie Richtung Boden zu bekommen. Es gibt genaue Anweisungen für die Haltung der Fersen, der Knie und zur Sortierung der Beine, doch sei es an dieser Stelle ausreichend, eine lockere Haltung zu finden, bei der die Wirbelsäule gerade und senkrecht ist. Deine Augen sind geschlossen.

2. Der Atem beim Meditieren

Achte zu Beginn auf eine tiefe Bauchatmung. Die tiefe Bauchatmung, auch Zwerchfellatmung oder Abdominalatmung genannt, dehnt das Zwerchfell und erzeugt damit einen Unterdruck, dem eine Ausdehnung der Lunge folgt. Somit sind es nicht, wie bei der Brustatmung, die Brustkorb umspannenden Muskeln, die tätig werden müssen, sondern es entsteht eine Art „Sog“. Diese Atmung ist eine natürliche Atmung, die in entspanntem Zustand oder auch von Sportlern oder Sängern eingesetzt wird. Bei der Einatmung wölbt sich Dein Bauch weit nach vorne. Bei der Ausatmung unterstützen deine Bauchmuskeln die Kontraktion und das Zusammenziehen des Bauches: Dein Bauch bewegt sich also nach Innen. Stelle Deine Atmung dann rhythmisch ein: Das Einatmen ist genauso lange wie das Ausatmen… Baue eine Pause nach dem Einatmen ein…. Ein Pause nach dem Ausatmen… Atme in diesem Rhythmus einige Zeit und beginnen dann, den Atem immer etwas flacher werden zu lassen. Nimm Dir für diesen Prozess Deine Zeit.

3. Deine Gedanken beruhigen

Mit dem ruhiger werdendem Atem beruhigt sich Dein Körper und dein Geist: Nimm hinter den geschlossenen Augen Deine Umgebung wahr. Nimm wahr, was Du hörst, schmeckst, riechst… Ziehe Deine Sinne von Außen nach Innen zurück und richte Deine Aufmerksamkeit darauf, wie Du sitzt und atmest. Spüre die Entspannung in Deinem Körper, in Deinen Beinen, Armen, Bauch, Rücken, Brust, Schultern, Nacken… Entspanne Deine Gesichtsmuskeln mit einem inneren Lächeln, streiche die Stirn glatt, alle Spannungen verschwinden… Beobachte weiter Deinen Atem.

4. Meditation mit einer Eigenschaft

Wähle eine Affirmation mit einer für Dich wichtigen Eigenschaft. Formuliere sie so, dass Du sie Dir sagst, als seist Du bereits erfüllt von dieser Eigenschaft, also: Ich bin mutig, oder ich bin geduldig, ich bin achtsam oder ich bin gelassen, oder wähle etwas eigenes für Dich. Es spielt keine Rolle, ob es so ist, oder ob Du möchtest, dass es so wird. Wichtig ist, dass Dir die gewählte Eigenschaft etwas bedeutet. Betrachte die gewählte Eigenschaft wie ein Konzept, dass es umzusetzen oder zu verbessern gilt… Wiederhole die gewählte Affirmation, während Du über die Eigenschaft weiter nachdenkst. Betrachte sie von allen Seiten, wechsle die Perspektiven. Erkenne, was sonst noch zu dieser Eigenschaft für Dich gehört und welche positiven Wirkungen diese Eigenschaft für Dich hat. Höre hin, fühle Dich hinein, sei ganz diese Eigenschaft. Koordiniere die Affirmation mit Deinem Atem, Du atmest ein… ich bin… Du atmest aus… geduldig…. Einatmen: ich bin… Ausatmen …. geduldig. Fahre so fort. Wenn Deine Konzentration sinkt oder deine Gedanken abschweifen, komme immer wieder ruhig, aber bestimmt, zu diesem Rhythmus zurück und fahre so weitere 8 Minuten fort.

Atme etwas tiefer ein und aus und spüre dem Gefühl nach. Fühle, wie Du erfüllt bist von Deiner Eigenschaft und den Empfindungen dazu. Nimm wahr, wie die Eigenschaft eine zusätzliche Komponente Deiner Stärken darstellt und wie Du damit anders handeln kannst. Wann wirst Du dieses Gefühl bei einer Deiner nächsten Handlungen wieder spüren? Schenke Dir noch eine Minute in diesem Zustand.

Schließe mit einigen tiefen Atemzügen, und wenn Du magst, mit einem getönten OM die Meditation.

OM Shanti 🙂

Im Rahmen der Outdoor-Yoga Kurse findet einer der 5 Termine als Special Meditation & Pranayama statt. Nächster Termin: 5.9.2015. 

Weitere Meditationstechniken: ZB Mehr Konzentration mit Tratak.

 

Ernährung 2.0 - Ganesha der Unterstützer bei Hindernissen

Mut & Stärke bei Flugangst | 15 min

Energy goes where Attention flows…. Wir wissen das. Unser Verstand weiß das! Bloß der Körper, der macht, was er will? Zittert, schwitzt, die Gedanken rasen? Was passiert eigentlich körperlich bei Ängsten wie Flugangst? Die äußerlich sichtbaren Kennzeichen sind Muskelanspannung und Schwitzen durch erhöhte Pulsfrequenz und Adrenalinausschüttung – für Gefahrensituationen ist der Körper so perfekt vorbereitet, um schnell kämpfen oder fliehen zu können… Angst ist eine höchst sinnvolle Reaktion unseres unbewusst agierenden Stammhirns.

Doch warum rühren manche Menschen seelenruhig lächelnd in ihrem Tomatensaft, sind entspannt bei der Sache, während bei einem ruhigen Standard-Flug, bei niedrigsten Unfallraten aller Verkehrsmittel, klare Angstreaktion zeigen? Was genau an der Situation „Flug“ nehmen wir als bedrohlich wahr? Und was genau hilft uns zu erkennen, ob eine Angstreaktion sinnvoll ist?

Energy flows, where Attention goes

Im Fall von Flugangst taucht die Reaktion „Angst“ also im unpassenden Moment auf: Obwohl unser Verstand erkennt, dass keine akute Gefahr besteht, funkt das Stammhirn weiter: Gefahr, Gefahr! ohne dass wir einen bewussten Zugriff auf diesen Prozess haben. Warum ist das so?

Das Reptiliengehirn

Der in der Evolution älteste Teil unseres Gehirns wird Stammhirn oder Reptiliengehirn genannt. Der Name lehnt sich an den einfachen Aufbau des Gehirns der Reptilien an. Es ist überwiegend für Arterhaltung zuständig und hat die Aufgabe, das Überleben zu sichern. Das erledigt es sehr zuverlässig, da vereinfacht gesagt, die Nervenimpulse auf direktem Weg über das Rückenmark geliefert werden. Leider mischt sich das Reptilienhirn auch in Situationen ein, in denen wir seit einigen tausenden Jahren auf angemessenere Prozesse der bewussten Verhaltenssteuerung zurückgreifen könnten.

So übernimmt das Reptiliengehirn in Stresssituation, z.b. durch Alkohol, Drogen, Belastung, Krankheit, Alter, Müdigkeit, starken Gefühlszuständen und eben auch den damit verbundenen Überzeugungen die lähmende Kontrolle über uns. Das Stammhirn kann nicht unterscheiden, ob es einen tatsächlichen „Feind“ gibt, den man bekämpfen sollte oder vor dem wir fliehen sollten, weil es diese Unterschiede nicht erkennen kann! Es reagiert einfach. gemäß seiner Funktion, auf die wahrgenommenen Reize. Jetzt kommt der springende Punkt: und zwar unabhängig davon, ob diese tatsächlich bestehen!

Es ist eine Frage der gelernten Muster, der Prägungen, ob das alte Reptilienhirn Signal zu Angst gibt oder ob es die Reize als irrelevant vorbeiziehen lässt. Diese Muster bestehen aus Wahrnehmung innerhalb des eigenen Systems. Innerhalb unserer eigenen „Landkarte“ handeln wir gemäß mit den zu Verfügung stehenden Verhaltensweisen und Überzeugungen so, wie wir es gelernt haben. Es ist sehr relevant zu verstehen, dass diese Prozesse im Innen geschehen und nicht im Außen festgelegt sind – sonst wären Reaktionen bei jedem von uns gleich…

Dazu kommt, dass wir im Fall von Flugangst bewusst dagegen halten wollen und so aller Wahrscheinlichkeit nach weiter verkrampfen, durch Vermeidungsreaktionen in die Ängste weiter hinein steigern, und das Gefühl haben, es nicht vermeiden zu können… Energy flows, where attention goes…

Strategien gegen Flugangst

1. Ablenkung trickst das Stammhirn aus

Fokussieren wir andere Aspekte dessen, was wir wahrnehmen, lässt die Angst nach, Entspannung kann eintreten. In leichten Fällen hilft das – ruhig und tief in den Bauch atmen, mehrmals, bis Puls und Anspannung sich beruhigen… Der körperlichen Beruhigung folgt die Kontrolle des Verstandes, das Nervensystem hört auf zu „funken“, das Hirn kann Entwarnung geben… Diese Prozesse geschehen auch in Trancezuständen, auch schon in leichten, was jeder kennt, der schon mal etwas vergessen hat, was er gerade vorhatte, bevor er aufsprang, es zu tun… 😉

2. Akzeptanz der Nicht-Realität

Welche inneren Bilder, welche inneren Dialoge laufen da gerade ab? Genau das gilt es zu erkennen. Denn nicht das Außen ist der Verursacher der Angstreaktion, sondern die inneren Bilder, das völlig individuelle Wahrnehmen innerhalb des Modells, das wir von der Welt haben, unserer eigenen „Landkarte“. Das erkennt man sehr schnell daran, dass Anzeichen von Angstreaktion entstehen, sobald man an die Situation bloß „denkt“, also sie fühlt, ohne dass sie eintritt… Wir können also lernen, dass es sich bei der „Realität“ um etwas relatives handelt , das unseren Wahrnehmungsfiltern Verzerrung, Generalisierung und Tilgung unterliegt. Es gibt keine „absolute Realität“! Mit dem Wissen darum alleine ist es in der Regel nicht getan. Dem Gehirn ist es nämlich „egal“, ob etwas tatsächlich passiert oder ob es als solches im Innen wahrgenommen wird. Prima, schlagen wir unseren Verstand mit den eigenen Waffen!

3. Die Situation neu gestalten

Jede Reaktion, jedes Verhalten, ist immer die beste Reaktion,  die uns in dem Moment zu Verfügung steht – nicht die angemessenste, zu der wir fähig sind. Was wäre denn angemessen in der Situation? Was brauchst Du, um die Situation, in der bisher Flugangst herrscht, angemessen zu erleben? Stärke oder Mut wären passend? Vertrauen, tiefe Sicherheit, etwas anderes, um entspannt sein zu können? Und, hey, in zahlreichen anderen Situationen reagierst Du genau so, gelassen, voller Mut und Stärke? Wunderbar. Dann spielen wir mit dem Hirn ein kleines Spiel:

Erinnere dich an eine der vielen Situationen, in der Natur etwa oder beim Sport oder im Kreis deiner Familie, wenn sich alles leicht und sicher, vertraut, anfühlt. Wähle eine konkrete Situation, in der Du genau das (Mut und Stärke oder eine andere Eigenschaft, die genau richtig ist) zu Verfügung hattest. Steige in diese Situation ein, schau dich um, nimm wahr, wie Du Dich fühlst, wenn Du mutig bist, wenn du dich kräftig und sicher fühlst. Du kannst deine Augen offen halten oder sie schliessen, und so leicht die inneren Bilder wahrnehmen. Nimm wahr, was du siehst und wie es um dich herum aussieht in dieser Situation, wie groß oder klein, nah oder fern, weit, bunt, wie hell oder dunkel. Nimm wahr, was du hören kannst, von woher, welche Intensität und Lautstärke, und wenn es nichts zu hören gibt, nimm auch das wahr… Richte deine Wahrnehmung auf dein Gefühl in dieser Situation, lokalisiere es in dir, folge ihm mit deiner Wahrnehmung. Nimm die äußerliche Haltung zu dem Gefühl ein, und nimm auch wahr, wie sich das in Dir Innen anfühlt… Nimm auch die Reaktion deiner Umwelt wahr, Dein Verhalten, nimm wahr, welche Fähigkeiten jetzt noch zu Deinen Möglichkeiten gehören, und wovon Du überzeugt bist hier. Richte Deine Wahrnehmung auf Deine Werte, was ist Dir wichtig, was macht Dich aus, wenn Du so wie jetzt in der Situation Du als ganz Du Selbst bist und was gibt es noch darüber, wozu Du zugehörig bist? Wenn das Gefühl sehr gut, am besten, spürbar ist, gebe jetzt der Situation, dem Gefühl, einen Namen oder mache eine Bewegung, die für genau dieses Gefühl steht. Du kannst Dich auch an einer bestimmten Stelle berühren, Dir damit einen Ankerpunkt setzen – Alles drei zusammen ist auch super!

Durchatmen. Als nächsten Schritt gehst Du nun mit deinen Ressourcen! in deiner Vorstellung Schritt für Schritt in die vorgestellte Situation, als sie dir noch Angst bereitet hat, hinein. Nimm wahr, an welcher Stelle sich Unbehagen einschleichen will und nutze Deine Anker. Gehe mit deinen passenden Ressourcen genau so weit, wie es für Dich gut anfühlt. Richte Deine Aufmerksamkeit darauf, was jetzt anders ist. Was jetzt um dich herum passiert, was du tun kannst…. Was du von dir selbst denkst, wovon du jetzt überzeugt bist… Es hilft, hier von jemandem geführt zu werden, der darauf achtet, dass Du in deinem starken Zustand bleibst, und es geht auch alleine… Gehe so Schritt für Schritt durch die vorgestellte Situation durch und lerne, erfahre, fühle, wie es sich anfühlt, dabei statt bloß angstfrei, sondern vielleicht sogar jetzt ressourcenstark zu bleiben, und bewusst handeln zu können. Löse den oder die Anker mehrmals aus, durch einige Wiederholungen lernt Dein Nervensystem die neuen inneren Bilder und Dialoge noch besser kennen.

Wenn Du einmal durch bist, wieder hole den Vorgang. Als letzte Überprüfung stelle dir vor, wie du bei nächster Gelegenheit eines echten Fluges durch diese neuen Erfahrungen gelernt hast, mit Mut und Stärke und all dem, was du mit hast, entspannt und gelassen bleibst, vielleicht auch selbst lächelnd in einem Glas Tomatensaft rührst…

*Diese Übung ist EINE von verschiedenen Techniken im NLP. Sie ist hochwirksam, sozusagen eine Kernübung aus dem NLP. Für starke Phobien gibt es weitere Techniken, die du am besten mit einem guten Coach anwendest. Interessiert an mehr?

Leicht lernen -

Leichtes Lernen & Entwicklung – 5 min

Om Saha Nāvavatu
Saha Nau Bhunaktu,
Saha Vīryam Karavāvahai
Tejas Vinā Vadhī Tamastu,
Mā Vidvishāvahai
Om Shāntih, Shāntih, Shāntih

Lernen ist ein Prozess

Lernen ist ein Kompetenz- und Erkenntnisgewinnungsprozess, der in vier Stufen der Kompetenzentwicklung unterteilt wird:

Stufen der Kompetenzentwicklung

Kompetenzentwicklung, wie der Prozess in der Entwicklungspsychologie genannt wird, wird in vier Stufen unterteilt:

  1. Unbewusste Inkompetenz: Das Individuum versteht nicht, worum es geht oder weiß nicht, wie etwas geändert werden kann. man weiß nichts von den eigenen Defiziten, erkennt sie nur ansatzweise oder möchte sie nicht erkennen…
  2. Bewusste Inkompetenz: Das Nichtwissen ist bewusst, es ist aber nicht klar, WIE eine Änderung, eine bestimmte Handlung herbeigeführt werden soll oder es wird sich aus anderen Gründen nicht gekümmert.
  3. Bewusste Kompetenz: Man weiß und versteht, was man tun muss, um ein Ziel zu erreichen. Der Prozess erfordert durch seine Voraussetzung „Bewusstmachung“ hohe Anstrengung und Konzentration.
  4. Unbewusste Kompetenz: Der Lösungsprozess läuft unbewusst ab und kann jederzeit abgerufen werden. Manchmal fällt es schwer, die Kompetenz wahrzunehmen, da das Erlernte „im Hintergrund“ abläuft , zum Beispiel, weil seit dem Erlernen bereits ein längerer Zeitraum vergangen ist.

Die Stufen der Entwicklung sind also Stück für Stück zu bewältigen. Lernen, in kleine Schritte unterteilt, lässt sich leichter etablieren, festigen und in den Status unbewusster Kompetenz überführen. Mit dem Satz „Ich kann das nicht“ ist also bereits die erste Stufe der bewussten Inkompetenz erklommen;) …

Hilfreich ist eine positive Einstellung gegenüber dem Neuen, die Erfahrung, dass Lernen sich nach diesen Stufen entwickeln kann und eine entspannte und lernunterstützende Umgebung und Atmosphäre.

Mantra zum harmonischen Lernen

Die Yogaausbildung beispielsweise beginnt mit einem Friedens-Mantra als Einstimmung auf ein harmonisches Miteinander zwischen Lehrer und Schüler – Auch eine Möglichkeit, für eine lernunterstützende Atmosphäre zu sorgen:

Om Saha Nāvavatu – Om. Möge das Göttliche uns beschützen, Lehrer und Schüler.

Saha Nau Bhunaktu – Möge es uns beide die Wonne der Befreiung genießen lassen.

Saha Vīryam Karavāvahai – Mögen wir beide uns anstrengen, die wahre Bedeutung der Schriften zu erfassen.

Tejas Vinā Vadhī Tamastu – Möge unser Lernen ausgezeichnet sein.

Mā Vidvishāvahai – Mögen wir niemals miteinander streiten.

Om Shāntih, Shāntih, Shāntih – Om Frieden, Frieden, Frieden.

Positives Lernumfeld schaffen

Noch ein paar ganz pragmatische Ideen, um sich das Lernen zu erleichtern: Einen bestimmten Raum gestalten und schaffen, eine bestimmte Zeit festlegen, für eine gute Stimmung sorgen… Mit oder ohne Geräuschpegel im Hintergrund? Probier es aus, ob Du mit Musik oder lieber in totaler Stille lernen magst. Was muss gegeben sein, und was kannst Du tun, um so lernen zu können, wie Du es am liebsten hast und am besten kannst?

  1. Besser sehen – für ausreichend Licht sorgen, möglichst Tageslicht.
  2. Ruhe hilft beim Lernen – bei vielen. Manche lernen mit Musik besser…
  3. Konzentration – Diszipliniere Dich und halte dich von Ablenkungen und Verführungen fern.
  4. Arbeitsplatz einrichten mit allem, was man braucht (sonst sthet man nur zu gerne immer wieder auf)!
  5. Für ausreichend Sauerstoff im Gehirn sorgen – Zwischendurch atmenm, einen Spaziergang, eine Yogaeinheit einlegen…
  6. Auf gutes Arbeitsmaterial und eine bequeme Sitzgelegenheit achten! Der Rücken sollte gerade sein.
  7. Ausreichend trinken, nicht zu viel essen 🙂 

Probieren wir es aus… Dabei sollten wir nicht vergessen – jede Veränderung und auch jedes Lernen beginnt mit einem kleinen Schritt – Viel Spaß!

 

Change History - NLP-Übung aus dem NLP-Grundkurs

Change your History – 15 min

Ach, hätte ich doch bloß… aber jetzt ist es zu spät! Mit dieser kleinen Übung hinterlassen vergangene Ereignisse einen anderen Eindruck in unserem Repräsentationssystem – was sich wie durch Zauberhand auch auf aktuelle Situationen auswirkt.

Change History oder „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“

Wenn wir zurückblicken, auf gestern, ein Jahr oder bis in die Kindheit zurück, wird es immer das eine oder andere geben, was wir zu dem Zeitpunkt als „unglücklich gelaufen“ oder noch schlimmer empfinden. Wenn das Ereignis in unserem Repräsentationssystem als besonders ungünstig verlaufen gespeichert ist, kann das dazu führen, dass wir auch in zukünftigen Situationen nach diesem Programm reagieren, obwohl wir rationell es wirklich besser wissen müssten;) Das kennt jeder, der sich zum Beispiel über mangelnde Schlagfertigkeit  in einer konkreten Situation beklagt, weil ihm die besten Sprüche erst später einfallen… Wie schön wäre es gewesen, wenn man genau DAS hätte sagen oder tun können!

Bei dem Model Change History geht es darum, statt der Version „wie es wirklich war, die Version „wie es hätte sein können, wenn ich damals schon die Ressourcen gehabt hätte, die ich jetzt habe einzuspeichern.: Man tut so, als seien genau die Fähigkeiten, die heute bekannt sind, bereits zu dem Zeitpunkt des Ereignisses vorhanden gewesen. Damit ausgestattet lässt sich die Situation ganz anderes erleben – auch im Nachhinein, denn, unserem Gehirn ist es egal, ob die Erlebnisse „real“ oder „nur gespielt“ sind …

Eine Runde Change History…

Beschreibung des Prinzips: Du gehst mit den dir heute verfügbaren Ressourcen (z.b.anderen Fähigkeiten) noch einmal durch das Problemereignis, um dann das Ereignis selbst neu und anders zu erleben und damit die Situation umzuschreiben.

  1. Wann hast Du diese Erfahrung (der Problemsituation) zuletzt gemacht? Wann ist das Problem, dieses Gefühl erstmalig auftgetreten? Schau dir die Situation kurz an, fühle kurz hinein und benenne sie mit einem passenden Wort. Diese Wort dient als „Problemanker, Anker I
  2. Gehe zeitlich noch ein wenig weiter zurück, bis zu einem Punkt, an dem das Pproblem noch nicht aufgetaucht war. Nimm wahr, was und wie du hier siehst, hörst und fühlst (VAKOG). Benenne auch diese Situation mit einem Ankerwort. (Anker II)
  3. Stehe auf, und mache dich kurz frei von dem gerade erlebten (=Separator)
  4. Schau jetzt von hier, von Außen, auf die Problemsituation: Was hättest Du damals gebraucht? (=Ressourcen finden). Vielleicht gehst du auch in eine Meta-Position, in der Du wie „unbeteiligt“ auf dich in der Problemsituation blickst. Stelle dir die Frage, was du gebraucht hättest, um passender zu handeln. Danach betrachtest du dich heute und nimmst Deine Fähigkeiten heute wahr. Hier bietet es sich an, in einige beispielhafte Situationen einzusteigen, in denen genau diese Fähigkeiten oder andere Ressourcen (z.B. Überzeugungen) verfügbar waren. Das ist die Referenzsituation, auf die du dich beziehst. Nimm wahr, wie es aussieht, was du siehst und hören kannst und wie sich das anfühlt. Genau den Zustand mit einem Anker (Anker III) belegen. Wenn dir hier mehrere Dinge einfallen, die du hättest brauchen können, wunderbar, dann lege die Anker einfach „übereinander“. Vielleicht findest du ein Wort, das alle Ressourcen zugleich beschreibt!
  5. Wo du nun gerade so schön in deinen Ressourcen bist, steig doch mal jetzt mit all diesen Ressourcen (nochmal Ankerwort der Ressourcen nennen) in den Zeitpunkt ein, an dem noch alles „ok“ war (Anker II).
  6. Gehe nun mit deinen Ressourcen in die Problemsituation (Anker I nennen) hinein. In deinem Tempo, vielleicht erst kurz und vorsichtig, dann etwas intensiver. Nimm wahr, wie sich nun die Situation gestaltet dadurch, dass du mit all deinen Ressourcen ausgestattet bist. An dieser Stelle so lange verweilen, bis das Ereignis – nun „ressoucenstark“ neu erlebt ist.
  7. Raus aus der Situation, kurzer Separator und: Wiederholung ist immer gut;) – deshalb: Nochmal in die Situation hinein, mit deinen Ressourcenankern und erlebe, was nun ist… Welches Verhalten dir jetzt möglich ist… was du nun tun kannst, welche Fähigkeiten du jetzt hast, was du nun über dich denkst, wie du hier die Welt siehst, welche Rolle sich nun für dich neu ergeben hat! Nimm dich wahr, wer du jetzt hier bist, dein Selbst hier und wie du nun in dieser Situation – und auch in neuen Situation agieren kannst…
  8. Komm raus und trinke einen Schluck (Separator).
  9. Stelle dir nun den Moment vor, an dem du das nächste Mal in eine solche Situation kommen könntest und richte deine Wahrnehmung darauf, wie neu und anderes du nun dich verhalten kannst… Mit dieser neuen Überzeugung und dem neuen Verhalten sei dir bewusst, dass du sowohl auf das neue wie auch auf andere Verhaltensweisen zurückgreifen kannst… History changed!

Zum Abschluss noch dieses schöne Zitat nach (R. Bandler/ A. Robbins). Wenn Du dieses Modell oder ein anderes Thema einmal mit geschulten Trainern durchführen möchtest, sprich uns gerne auf einen Workshop oder ein Coaching an!

„Das Beste an der Vergangenheit ist, dass sie vergangen ist.“

 

Motiviert Ziele erreichen

Motiviert Ziele erreichen – 15 min

Gerade zu Jahresbeginn nehmen wir uns ja gerne gute Vorsätze. Gut gemeint ist halb gewonnen? Leider ist halb gewonnen auch daneben;) und ein bisschen aufhören zu rauchen gibt es nicht…

Genug demotiviert? Gut! Dann setz Dir jetzt ein richtiges Ziel!

Ein richtiges Ziel, was soll das sein? Eigentlich ist es ganz einfach: Wir sind oft sehr gut darin zu sagen, was wir nicht wollen: ich will nicht mehr rauchen, ich will weniger essen, ich will nicht mehr so schnell wütend werden, ich will nicht mehr ausgenutzt werden… Doch was steckt dahinter? Was wollen wir wirklich, was ist die Absicht, was soll statt dessen sein, wenn das „weg“ ist, was wir nicht mehr wollen? Bei der Arbeit daran, ein Ziel „wohlgeformt“ zu definieren, ergeben sich das eine oder andere Mal verblüffende Erkenntnisse darüber, was wir wirklich wollen …

Wie also muss mein Ziel formuliert sein, damit es die besten Chancen bietet, erfolgreich umgesetzt zu werden?

 

Wohlgeformte Ziele 

S – wie sinnesspezifisch

Ein Ziel sollte fühlbar sein, erlebbar, anfassbar, zu hören, riechen schmecken, möglichweise. Warum das? Weil es dem Gehirn ein bisschen „egal“ ist, ob wir so tun als ob oder etwas wirklich bereits erlebt haben. Ein Beispiel: Wenn dein Ziel wäre, Windsurfen zu lernen, wie klänge „Ich möchte … Windsurfen erlernen“, wenn du nicht den Wind spüren würdest, während Du Dir vorstellst, wie Du über die Wellen gleitest, wie die Gischt um dich herum schäumt, und wie sich das anhört… Genau: nach nichts. Je nach präferiertem Sinneskanal (Visuell (Sehen), Auditiv (Hören), Kinästhetisch (Fühlen), Olfaktorisch (Riechen), Gustatorisch (Schmecken),  im NLP VAKOG genannt) ist es am wirkungsvollsten, sich genau diese Sinnesempfindungen besonders intensiv vorzustellen.

P = wie positiv

Ein Ziel sollte positiv formuliert sein: Was passiert wohl, wenn du dir sagst „Ich will nicht mehr so viel Alkohol trinken“? Richtig, der innere Schweinehund oder was auch immer in uns, sucht sofort nach Ausreden und Erklärungen: Ein bisschen Alkohol geht also. Ist doch gar nicht so viel. Hab ja gestern nicht… Ist doch nur ein Glas…. usw.. Und warum? Weil unser lieber Schweinehund und auch unser Gehirn keine „nicht-Botschaften“ versteht. Beliebtes Beispiel: „Denke jetzt nicht an einen rosa Elefanten“ –  die Verneinung entfällt, übrig bleibt der Appell… Also: Formuliere dein Ziel positiv!

E = eigenständig erreichbar

Mache dir dein Ziel zu eigen! Wer soll es erreichen? Du! Also formuliere dein Ziel so, dass du weisst, dass du es auch eigener Kraft, mit eigenen Mitteln erreichen kannst!

Z = wie zugehörig, im Zusammenhang stehend

Dazu gehört auch, dass dein gut formuliertes Ziel mit deinen Werten, mit dir und deinen Lebensumständen und deinem ganzen System (Familie, Beruf…) übereinstimmt. Es ist nicht nur eine Frage des Gegenstandes deines Ziels sondern auch seiner Formulierung, ob sich dein Ziel für dich passend anfühlt, anhört.

I = wie intentionserhaltend

Je nach dem, wie und was du vorher getan hast, hatte auch das einen sinnvollen Charakter. Denn wir dürfen davon ausgehen, dass all unser Handeln für uns selbst eine positive Absicht verfolgt. Wenn wir nun etwas anderes tun, eine Veränderung in unserem Verhalten bewirken möchten, gute Vorsätze oder ein neues Ziel haben, kann das nur erfolgreich sein, wenn damit die ursprüngliche positive ABSICHT erhalten bleibt. Daher kann die Suche nach der Absicht des Verhaltens, welches wir ändern möchten, eine lohnende Reise sein.

Das Akronym für Ziele SMART (Sinnesspezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert) wurde im NLP mit SPEZI um das Kriterium der Intentionserhaltung erweitert – ein sehr wirksamer Aspekt bei der Zieleformulierung. Probier es aus!

Übung: Motivierendes Ziel formulieren in 15 min.

Formuliere dein Ziel in 15 Minuten nach den oben genannten Kriterien. Wenn du möchtest, kannst du dich dabei von einem Partner befragen lassen – gemeinsam sind wir noch besser :), zum Beispiel in einem unserer Workshops „Mehr Energie im Alltag„.

Poweranker setzen - NLP mit Dhurga

Poweranker für starke Ressourcen – 1 min

Diese Übung ist besonders gut geeignet, um auch in „kritischen“ Situationen einen guten Zugriff auf seine Ressourcen zu haben. Zum Beispiel wenn Du gerade vor einer Präsentation bist und Du nervös bist. Oder wenn Du unsicher bist, wie Du das anstehende Gehaltsgespräch durchstehen sollst. Wenn Du eine wichtige Aufgabe vor Dir hast, die Deine ganze Konzentration erfordert, oder Du den Stress aus dem Büro mit nach Hause schleppst, obwohl Du genau da so gerne abschalten würdest…

Die Übung „Moment of Excellence“, oder auch „Poweranker“, ist für alle Situationen, in denen Du vollen Zugriff auf Deine entsprechenden Ressourcen brauchst, sehr hilfreich.

Deine Ressourcen

Wie in den NLP Axiomen beschrieben, gehen wir von verschiedenen Grundannahmen aus. Unter anderem davon, dass jeder Mensch alles zu Verfügung hat, was er braucht. Diese Annahme bezieht sich insbesondere auf Situationen, in denen wir uns hilflos fühlen, etwas oder jemandem ausgeliefert. Mit der Annahme „Du hast alle Ressourcen, die Du brauchst“ ausgestattet und einem Zugriff auf diese Ressourcen kann eigentlich alles nur gut gehen 😉

Wie möchtest Du in diese Situation lieber hineingehen?

Du bist in dieser konkreten Situation, sagen wir, kurz vor einer wichtigen Präsentation, und Du bist Dir unsicher, ob Du „wirklich“ alles hast? Stelle Dir anstatt dessen doch einmal die Frage, was Du denn brauchst, was Du lieber hättest, um Deine Absicht besser durchzusetzen. Wenn Du unsicher bist, lasse Dir Eigenschaften vor Deinem geistigen Auge vorbeiziehen, die Dir in dieser Situation besonders gut weiter helfen würden! Wenn Du die beste Eigenschaft findest, die Dir in dieser Situation am besten hilft, geht es weiter.

Wenn Du genau weißt, was Du jetzt und hier brauchst, welche Ressource Dir hier hilft, bist Du in dieser Übung schon mittendrin.

Die ressourcenstarke Referenzsituation

Du hast Deine Wunschressource? Sehr gut!

Besonders wenn Du zum ersten Mal mit NLP-Techniken arbeitest, ist es hilfreich, wenn Du Dich von einem NLP-Coach durch die einzelnen Schritte führen lässt. Du kannst diesen Prozess aber grundsätzlich auch auch alleine durchlaufen.

Bist Du bereit? Dann denke jetzt an die vielen Situationen, in denen Du genau diese ausgewählte Stärke hattest… Wähle eine beliebige Situation aus, in der Du ein besonders intensiven Zugang zu dieser Eigenschaft hattest und denke daran, wie es war, in diesem Moment… Schau hin, wie alles um Dich herum aussieht, hör hin, was Du hören kannst, wie leise, wie laut Deiner Umgebung in dieser Situation zu hören ist, oder wie still es ist… Vielleicht hörst Du, was Du in dieser Situation zu Dir selbst sagst… Nimm auch wahr, was Du in dieser Situation fühlst, wie warm oder kalt Dir ist, was genau Du spürst, und auch , wo in Deinem Körper Du das besonders spürst… Und wenn es etwas zu riechen oder schmecken gibt, in dieser Situation, nimm auch das wahr…

Wenn Du genau da bist, Dein Gefühl für diese Situation sehr gut wahrnehmen kannst, gib dieser Situation ein Wort, dass die Situation und Dein Gefühl dazu besonders beschreibt. Du kannst dann gleichzeitig Dich selbst an einer gut erreichbaren Stelle mit dem Finger oder der Hand berühren, einen Anker setzen, einen Erinnerungspunkt an all das, was für Dich diese Situation ausmacht.

Wo setze ich einen Anker?

Gut geeignet für einen Ankerpunkt sind alle von uns selbst leicht erreichbare Stellen an unserem Körper, die außerdem nicht ständig von anderen berührt werden (z.B. Handinnenflächen), unauffällig zu berühren sind (z.B. Oberseite Unterarm), die nicht schon mit anderen „Aussagen“ belegt sind (Ja, es gibt so etwas wie unbewusste Anker, wie z.B. Ohrläppchen zupfen, Nase reiben…) und die sich in jeder Situation unauffällig und leicht berühren lassen.

Poweranker setzen!

Du sprichst jetzt innerlich oder laut das Wort, welches für Dich mit der ressourcenvollen Situation verbunden ist, und berührst gleichzeitig den ausgesuchten Ankerpunkt. Berühre ruhig länger und mit einer besonderen Intensität.

Wiederhole diesen Prozess drei mal. Behalte dabei unbedingt Intensität des gesprochenen Wortes UND die Qualität der Berührung so bei, wie sie beim ersten Mal gesetzt wurde.

Steh dann auf, oder bewege Dich ein wenig, und setze den Anker (Wort und Berührung) erneut. Berühre genau die gleiche Stelle, mit den gleichen Fingern, in exakt der gleichen Stärke wiederholt.

Denke nun daran, wann sich die Situation, in der Du diese Ressource brauchst, ergibt. Löse dann den Anker aus und beobachte, was jetzt anders ist. Auch das vorherige Verhalten kann durchaus seinen guten Zweck gehabt haben, und auch dieses kannst Du nach wie vor auswählen. Was neu ist, ist dass Dir nun auch noch weiteres, hilfreiches Verhalten zu Verfügung steht. Und vielleicht gehen mit genau diesem neuen Verhalten auch eine neue Einstellung Hand in Hand, die Dir wiederum weiteres neues Verhalten ermöglichen…

Herzlichen Glückwunsch, Du hast Dir nun einen Zugriff auf Deine Wunschressource und damit eine neue Verhaltensmöglichkeit „installiert“!

In unseren Workshops für mehr Energie im Alltag und Weniger Stress im Alltag zeigen wir Dir neben Techniken aus dem integralen Yoga auch immer einfache Übungen aus dem NLP. Noch mehr Kontakt mit NLP-Techniken und Einstellung erfährst Du in Basis-Seminaren

 

 

 

Beziehungen

„Ich möchte dich lieben, ohne dich einzuengen.

Ich möchte dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten.

Ich möchte dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen.

Ich möchte zu dir kommen, ohne mich dir aufzudrängen.

Ich möchte dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen.

Ich möchte dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen.

Ich möchte von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben.

Ich möchte dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen.

Ich möchte dich informieren, ohne dich zu belehren.

Ich möchte dir helfen, ohne dich zu beleidigen.

Ich möchte mich um dich kümmern, ohne dich ändern zu wollen.

Ich möchte mich an dir freuen – so wie du bist.

Wenn ich von dir das Gleiche bekommen kann, dann können wir uns wirklich begegnen und uns gegenseitig bereichern.“

Virginia Satir, Familientherapeutin