Für viele Übungen brauchen wir Kraft in den Armen und einen kräftigen Schulterbereich. Doch es sind nicht die Übungen, für die wir trainieren. Ein gestärkter Schulterbereich lässt uns auch im übertragenen Sinne stark werden, damit wir nicht unter der Last zusammenbrechen, die wir manches Mal auf uns laden…
Körperlicher Effekt dieser – und anderer kräftigenden Asanas – ist also, einer Belastung standhalten zu können. Arme, Beine und der untere Rücken werden durch die Übung „Schiefe Ebene“ trainiert. Außerdem wirkt sie Verspannungen im Schulterbereich und im unteren Rücken entgegen.
Neben dem stärkenden Effekt hat Purvotthasana dehnende Wirkung auf Wadenmuskeln, Oberschenkelbeuger sowie Gesäßmuskeln und den unteren Rückenstrecker-Muskel.
Wenn Du die Vorwärtsbeuge beendet hast, wirst Du sofort diesen angenehmen Impuls spüren, die über die Schiefe Ebene zu dehnen und damit eine „Gegenbewegung“ einzuleiten. Die Übung ist streng genommen keine eigene Asana, sondern eine Gegenbewegung. Spüre wie Dein Wille, die Übung zu halten, sich positiv auf Deine Willenskraft ausübt und Du Dich gleichzeitig vom Boden – und von der einen oder anderen Gewohnheit – löst.
Die „Schiefe Ebene“ – so gehts:
Richte Dich langsam aus der Vorwärtsbeuge auf. Drücke den Bauch nach vorne, lasse Deinen Oberkörper in einer fließenden Bewegung leicht nach hinten kippen. Gleichzeig nimmst Du Deine Hände nach hinten und setzt sie ca 30 cm hinter Deinem Gesäß ab. Die Fingerspitzen zeigen zu den Füßen. Jetzt lehnst Du Dich angenehm auf Deine Hände, die Arme bleiben recht gerade. Mit einer Anspannung Deiner Beine, Deines unteren Rückens und Deines Schulterbereichs drückst Du Dich nach oben, bis Dein gesamter Körper eine Gerade bildet, eine „Schiefe Ebene“ bis zu den Fersen, die fest in den Boden drücken. Die Fußspitzen sind ausgestreckt.
Wenn Du keine Nackenprobleme hast, kannst Du den Kopf sanft in den Nacken abkippen. Ansonsten halte ihn gerade und fest, indem Du zu Deinen Füßen blickst.
Ein bisschen darf es sich anfühlen, als sei um Deine Taille ein Seil gebunden, an dem Du nach oben gezogen wirst. Dabei atmest Du ruhig und tief in den Bauch ein. Atme 5-10 mal ruhig ein und lasse Dich dann langsam mit der Ausatmung absinken.
Es gibt aus dieser Asana heraus zahlreiche Variationen für Fortgeschrittene. Eine weitere wunderbare Übung zum Stärken des Schulterbereiches – auch zur Vorbereitung für den yogischen Kopfstand – ist der Delphin, Makarasana.