Gestresst? Nervös? Angespannt?
Es gibt viele hilfreiche Entspannungstechniken. Eine davon ist das Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung. Im Folgenden verbinden wir die wohltuende Entspannungsübung Shavasana mit Anspannungs- und Entspannungsanweisungen aus der Lehre der Progressiven Muskelrelaxion nach Jacobsen (PMR).
Stresszustände werden gemindert, das autonome Nervensystem beruhigt, der Puls wird langsamer. Durch die Beschäftigung mit dem Körper fällt diese Asana auch Menschen leicht, die über zu viele schwirrende Gedanken klagen, nicht abschalten können, vielleicht schon Schlafstörungen entwickelt haben. Wenn Du mit Shavasana entspannen möchtest, lass dich am besten von einer weiteren Person mit folgenden Worten durch die Übung zur Entspannung führen. Nicht sprechen, nicht bewegen, einfach ruhig hinlegen, Augen schließen, zuhören, fühlen und den Anweisungen folgen… Es geht direkt los:
Anleitung Shavasana – Entspannung
Du liegst auf dem Rücken in Shavasana, der Entspannungshaltung. Deine Beine sind hüftbreit auseinander, die Füße fallen locker nach außen. Wenn Du eine Decke benutzt achte darauf, dass die Zehen nicht durch die Decke beengt sind. Deine Arme liegen locker neben deinem Körper, so dass Luft an deine Achseln kommt. deine Handflächen sind nach oben gerichtet, die Finger natürlich gekrümmt. Deine Schultern fallen locker gen Boden.
Dein Kopf ist in gerader Verlängerung deiner Wirbelsäule, er liegt entspannt auf dem Boden auf. Deine Augen sind sanft geschlossen. Deine Gesichtszüge sind entspannt, deine Stirn glatt, Kiefer berühren sich nicht, die Zunge liegt locker im Mund.
Bewege nun Deinen Kopf, ohne ihn anzuheben, einige Millimeter nach oben, um eine noch angenehmere Streckung zu spüren. Du kannst auch Deine Schultern und Arme noch ein winziges Stückchen herunter ziehen, um Deinem Nacken noch mehr sanfte Streckung zu geben. Deine Schulterblätter, dein Rücken, dein Becken liegen gerade und entspannt auf dem Boden auf.
Nimm Deinen Atem wahr, wie Du einige tiefe Atemzüge nimmst, in den Bauch hinein, deine Bauchdecke hebt sich bei jeder Einatmung und senkt sich bei der Ausatmung. Lasse Deinen Atem dann natürlich fließen, ohne ihn zu beeinflussen.
Entspannung durch Muskelrelaxion
Bringe Deine Aufmerksamkeit in Dein rechtes Bein. Spüre deine Zehen, die Waden, Knie, Oberschenkel. Spanne Dein rechtes Bein an, jeden Muskel, fest, fester, noch ein wenig fester, und lasse dann entspannt los. Dein rechtes Bein ist ganz entspannt. Nimm den Unterschied zu vorher wahr.
Gehe nun mit Deiner Aufmerksamkeit zu deinem linken Bein, spanne an, Zehen, Wade, Knie, Oberschenkel, anspannen, fester, noch fester – und lasse jede Anspannung los. Nimm die Entspannung wahr, vielleicht fühlst du einen Wärme, eine Schwere… Dein linkes Bein ist völlig entspannt.
Spanne nun deinen Beine mitsamt Becken und Po an, stemme Dein Becken und die Beine leicht von der Matte ab, die Füße bleiben auf dem Boden, spanne an, fest, fester und lasse entspannt alles los… Die Rückseite Deiner Beine, dein Po und der untere Rücken sind komplett entspannt…
Wölbe deinen Brustkorb nach oben, mach dich weit, weiter, als ob jemand daran zieht. Ziehe dabei deine Schulterblätter hinten zusammen fest, fester, noch ein wenig mehr – und lasse alles los. Dein Oberkörper und deine Schulterblätter sind nun völlig entspannt.
Jetzt wollen deine Schultern zu den Ohren hoch, höher, noch ein kleines bisschen höher – und loslassen… Deine Schultern und Dein Nacken sind nun ganz entspannt….
Gehe mit deiner Wahrnehmung zu deinen Armen, hebe sie beide an, spreize die Finger, spanne den gesamten Arm an, die Finger und Hände zeigen zu den Füßen, anspannen, noch ein bisschen mehr anspannen und in Richtung Füsse ziehen – und loslassen. Winkle deine Arme an, balle deine Hände zu Fäusten, spanne deine Oberarme und Unterarme an, deine Fäuste, anspannen, anspannen, loslassen…
Mache jetzt ein Zitronengesicht, ziehe deine Gesichtshaut zur Nasenspitze, wie wenn du in etwas sehr Saures beißt, mache einen kleinen Mund, spitz, spitzer, und entspanne wieder! Öffne Deinen Mund, strecke deine Zunge weit raus, weiter, schaue weit nach oben, zu deiner Stirn, halten, halten – und mit einem Geräusch der Entspannung ausatmend loslassen….
Stille & Entspannung
Stille. Liege nun noch 3 Minuten entspannt in Shavasana und in Stille. Nimm deinen Körper wahr, wie er angenehm schwer und genau richtig temperiert auf der Matte aufliegt, noch tiefer sinkt, noch schwerer wird, so schwer, so weit, dass er vielleicht wie schwerelos zu schweben scheint… Schwerelos in freiem Raum, in Stille, nur du, du bist ganz entspannt…
Komme nach einiger Zeit sanft im Raum wieder an… Bewege deine Finger, deine Füsse, strecke deine Beine und recke deine Arme, langsam und genüßlich. Du kannst nun noch einen Moment liegen bleiben oder dich auf deine Lieblingsseite drehen, bis du dann rückenschonend zum Sitzen kommst. Die Übung ist nun beendet 🙂
Yoga ist das zur Ruhe Kommen der Gedanken im Geist.
Raja Yoga Sutra von Patanjali
Wirkungen Shavasana
- Abbau von Stresshormonen
- Vorbeugung gegen Stress
- Ausschalten äußerer Einflüsse – Sehr hilfreich bei Schlafstörungen
- Harmonisierung des Energieflusses
- Muskelentspannung
- Herunterfahren des Pulses
- Erfrischend bei Müdigkeit (Kurzentspannung)
Variationen
Wenn Du Yoga praktizierst, wirst du häufig, sehr häufig, in Shavasana liegen! Du wirst einigen unterschiedlichen Anleitungen und Techniken begegnen, die zum Beispiel durch angenehme Visualisierungen eine „Auszeit“ für den Geist anbieten, eine Entspannung. Und es ist nicht übertrieben zu sagen, dass du durch das regelmäßige Praktizieren bald immer leichter in eine Entspannung gelangen kannst. Hilfreich, oder? Gute Entspannung!