Du bist, was Du isst…
Zur yogischen Haltung gehört auch Wissen über die richtige, sattwige Ernährung, denn Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit. Ein Ziel des Yoga ist es, Bewusstsein für diese Einheit wieder herzustellen.
Was erwarten wir von unserer Ernährung?
Sie soll sättigen, sie soll schmecken und sie soll uns Nährwerte liefern. Eine ausgewogene und natürliche Ernährung hat energiereiche Nahrung zum Bestandteil: Gemüse, Obst, Korn, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Gewürze und Kräuter, Milch und Honig sorgen für originäre Energieversorgung, sie sind unverarbeitet und reich an Prana, Lebensenergie. Yogis verzichten aus Respekt vor den Lebewesen auf den Verzehr von Fisch und Fleisch. Auch die Milch- und Käseproduktion unterliegt Bedingungen, die im strengen Sinne nicht yogisch, nicht natürlich, sind.
Die drei Gunas nach Ayurveda
Aus dem Yoga / Ayurveda kennt man drei Grundzustände: Sattva (Reinheit), Rajas (Aktivität, Ruhelosigkeit) und Tamas (Stabilität, Trägheit).
Tamas, also „tamasig“ ist alles, was Deine Energien lähmt, den Körper vergiftet und den Verstand träge macht.
- Zu viel oder/ und zu oft essen
- Gifte wie Alkohol, Zigaretten, Drogen, Medikamente
- „Leere“ Nahrungsmittel wie Konserven, Tiefkühlkost
- Synthetisch, unnatürliche Lebensmittel, Farbstoffe
- Künstliche Aromen und Farbstoffe
- Fleisch, Fisch
- Energielose, weil zu oft aufgewärmte Speisen
- Faules oder unreifes Obst und Gemüse
- Blähendes wie Knoblauch, Zwiebeln und Pilze
Raja, „rajasiges“ Essen versetzt den Körper und Geist in Unruhe oder Aggression:
- Sehr scharfes, bitteres, salziges Essen
- Zucker
- Weissmehl und Weissmehlprodukte
- Eier
- Kaffee und schwarzer Tee
- Hastiges essen
- Großes Durcheinander auf dem Teller
Sattwa, „sattwige“ Nahrung bringt uns in einen ruhigen, ausgeglichenen Zustand. Energien können frei fließen, Körper und Geist erhalten alle wichtigen Nährstoffe:
- Vollkorngetreideprodukte
- Hülsenfrüchte
- Tofu und Saitan
- Frische Gemüse, Obst und Salate
- Milch und Milchprodukte (sofern nicht gegen Ahimsa, das Gebot der Gewaltlosigkeit)
- Frische Säfte, Kräutertees und gutes Wasser
- Ghee
Richtlinie: Intuition
Vermeide eine dogmatische, krampfhafte Einstellung zu Deinem Ernährungsverhalten und dem anderer. Eine nach ayurvedischen Gesichtspunkten richtige sattwige Ernährung mit hauptsächlich ursprünglichen vegetarischen Produkten führt auch zu mehr Kontakt mit Deinen Instinkten und Deiner Intuition. Ein klarer Geist, frei fließende Energie und eine vitale, starke Gesundheit werden der Lohn sein 🙂 Auch unsere innere Haltung zum Essen ist wichtig: Es ist sicher nicht verkehrt, dankbar für das zu sein, was wir haben und sich Zeit zu nehmen, dies zu schätzen, und in Ruhe zu essen.